An diesem Tag im Jahr 1974 wurde in Xi’an, in der Provinz Shaanxi, eine der bedeutendsten Entdeckungen in der Geschichte der Archäologie gemacht. Zufällig gruben chinesische Bauern einen der ersten weltberühmten Terrakotta-Krieger aus. Die Entdeckung war der Anfang einer groß angelegten archäologischen Ausgrabung. Letztendlich wurde eine gesamte Armee sehr gut erhaltener lebensgroßer Figuren ausgegraben.
Obwohl schon mehrfach seltsame Keramik-Fragmente aufgetaucht waren, ruhten die Terrakotta-Krieger fast unbeschadet in chinesischem Boden seit sie neben dem Körper von Qin Shi Huang, dem ersten Kaiser der mächtigen Qin-Dynastie, begraben worden waren. Der erste Machthaber des vereinten Chinas herrschte bis 210 vor Christus, als er im Alter von 49 Jahren starb.
221 vor Christus hatte er die Macht übernommen. Er war solch eine Persönlichkeit, dass er nach seinem Tod in dem Qin-Mausoleum, einer riesigen unterirdischen Totenstadt, begraben wurde. Der Bau dieses riesigen Friedhofs begann, als Huang gerade einmal dreizehn Jahre alt war.
Die ausgegrabenen Figuren schienen Teil einer riesigen Armee zu sein, die angefertigt worden war, um den verehrten Führer im Jenseits zu begleiten und zu beschützen. Kurz nachdem die Ausgrabungen begonnen hatten, wurde klar, dass die Armee riesige Ausmaße hatte.
Mit jeder neuen Ausgrabung entdeckte man immer mehr Figuren. Die Ausgrabungen sind immer noch im Gange und mittlerweile wird die Zahl der Krieger auf mehr als 8.000 geschätzt. Die Krieger sind in vier Hauptgrabkammern aufgeteilt.
Zu den zahlreichen Fußsoldaten kommen viele illustrative Figuren einer mächtigen Armee hinzu. 130 komplette Streitwagen mit lebensgroßen Pferden sind ausgegraben worden. Über 150 Kavalleriepferde mit Reitern bewachen das Mausoleum des Kaisers sowie eine große Anzahl ebenfalls lebensgroßer nicht-militärischer Personen. Narren, Jongleure, Tänzer und Musiker sollten dafür sorgen, dass der Herrscher im Jenseits Unterhaltung hatte.
Der Großteil der Figuren blieb an Ort und Stelle. Viele Figuren sind aber fortgeschafft worden, um sie zu untersuchen und auszustellen. Untersuchungen der Figuren haben gezeigt, dass sie „serienmäßig“ hergestellt worden sind. Einzelne Teile wurden separat angefertigt und später zusammengefügt.
Man geht davon aus, dass acht verschiedene Formen für die Herstellung der Köpfe benutzt worden sind. Die Details an jeder Figur wurden nach der Konstruktion der Grundvorlage hinzugefügt. Gemessen an den Details und den Feinheiten im Ausdruck, müssen die Krieger von den besten Künstlern ihrer Zeit angefertigt worden sein.
In Anerkennung ihrer historischen Bedeutung erlangte das Qin-Mausoleum, das immer noch ausgegraben und erkundet wird, im Jahr 1987 den Status des UNESCO Weltkulturerbes.
Allein wegen seiner Größe und der Unterschiedlichkeit der Terrakotta-Armee, ganz abgesehen von dem gut erhaltenen Zustand, ist es zu einem historischen Relikt geworden, das auf der ganzen Welt bewundert wird.
Wegen der Zerbrechlichkeit der Figuren dürfen die Stücke China selten verlassen, aber zu einigen Gelegenheiten werden Beispiele im Ausland ausgestellt. Die Krieger ziehen große Massen an und so ist der Ruhm der Terrakotta-Armee noch größer als der Ruhm des Herrschers, den sie still bewachen sollten.
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