Das Bermudadreieck ist bekannt dafür, Schiffe und Flugzeuge scheinbar spurlos verschwinden lassen zu können. In den letzten Jahrhunderten sind mehr als 50 Schiffe und 20 Flugzeuge in dem großen dreieckigen Gebiet des Atlantischen Ozeans verschwunden, das zwischen Bermuda, Florida und Puerto Rico liegt.
Berichte über vom Meeresboden verschluckte Schiffe gehen dabei bis ins 18. Jahrhundert zurück. Doch ist das Bermudadreieck tatsächlich ein Ort solcher unerklärlichen Katastrophen? Oder ist es nur ein Gebiet der Erde, das von unvorhersehbaren Wetterkapriolen heimgesucht wird?
In den letzten Monaten stand das Bermudadreieck aufgrund der Entdeckung eines Wrackteils des Space Shuttles Challenger erneut im Rampenlicht. Aufgrund dieser Nachricht fragten sich viele Menschen, was sich sonst noch in und um die Gewässer des Bermudadreiecks versteckt. Hier findet ihr deshalb die Geschichten von vier Schiffen und Flugzeugen, die im Bermudadreieck verschollen sind.
NICHT GEFUNDEN: USS Cyclops
Die USS Cyclops war eines von vier Collier-Frachtschiffen, die 1910 für die United States Navy gebaut wurden. Ursprünglich für den Transport von Massengütern wie Kohle konzipiert, verschiffte man damit im Februar 1918 von Brasilien aus weitaus schwerere Fracht.
Die USS Cyclops war mit über 11.000 Tonnen Manganerz beladen, obwohl sie nur für den Transport von 8.100 Tonnen ausgelegt war. Weniger als einen Monat später waren die USS Cyclops und die 306 Besatzungsmitglieder spurlos verschwunden.
Seit dem Verschwinden des Schiffes gab es im Laufe des Jahrhunderts mehrere Theorien. Während einige davon ausgehen, dass die instabile Fracht die Ursache für das Sinken des Schiffes gewesen sein könnte, vermuten andere, dass es von den Deutschen versenkt wurde, die nicht wollten, dass das Mangan an seinem Bestimmungsort ankommt.
Einige spekulieren, dass der Schiffskapitän bei der Überfahrt nicht nüchtern gewesen war, andere bezweifeln wiederum die Seetüchtigkeit des Schiffs.
Bis heute wurde das Wrack der USS Cyclops nicht gefunden.
GEFUNDEN: SS Cotopaxi
Bei der SS Cotopaxi handelte es sich um einen Massengutfrachter. Die während des Ersten Weltkriegs gebaute Cotopaxi hatte bis zu ihrem Verschwinden im Dezember 1925 bereits zahlreiche Beinahe-Unfälle erlitten.
Als das Schiff am 29. November 1925 zu seiner letzten Reise aufbrach, war es mit einer Ladung Kohle beladen, die nach Havanna transportiert werden sollte. Nur zwei Tage später wurde von der Besatzung ein Notsignal gesendet, das besagte, dass das Schiff nach einem Tropensturm mit Wasser volllaufen würde.
Erst 95 Jahre später, im Jahr 2020, wurde das Schicksal der SS Cotopaxi aufgedeckt. Die Cotopaxi wurde direkt vor der Küste von St. Augustine, Florida (kurz außerhalb der allgemein anerkannten Grenzen des Bermudadreiecks) entdeckt und vom Meeresbiologen Michael Barnett nach 15 Jahren intensiver Untersuchung identifiziert.
NICHT GEFUNDEN: Flight 19
„Flight 19“ bestand aus fünf General Motors TBM Avenger-Torpedobombern, die am 5. Dezember 1945 von St. Lauderdale, Florida, zu einem Navigationstrainingsflug aufbrachen. Die fünf Flugzeuge verschwanden zusammen mit ihrer 14-köpfigen Besatzung irgendwo über dem Bermudadreieck. Nach Abschluss ihrer Übung wurde der Besatzung von Flight 19 zunehmend bewusst, dass sie vom Kurs abgekommen waren und Schwierigkeiten hatten, sich über den Gewässern des Atlantiks zu orientieren. Außerdem spielte die Kompassanzeige verrückt. Die letzte Nachrichtenübertragung zeigte, dass Flight 19 der Treibstoff ausging und nur noch wenig Zeit bis zu einer Notwasserung blieb.
Doch damit nicht genug: Als ein 13-köpfiges Rettungsteam mit dem Flugboot Martin PBM Mariner zur Suche nach der Flugzeugstaffel aufbrach, verschwand auch das. Bis heute sind die Trümmer von Flight 19 und das Wrack der Martin PBM Mariner verschollen.
GEFUNDEN: Wrackteile des Space Shuttles Challenger
Bei der Suche nach dem, was ihrer Meinung nach Trümmer von Flight 19 etwas außerhalb der nordwestlichen Grenze des Bermuda-Dreiecks sein könnten, entdeckten Taucher ein 4,5 x 4,5 Meter großes Wrackteil, von dem sie annahmen, dass es Teil des Space Shuttles Challenger ist.
Das Team machte die Entdeckung während der Dreharbeiten zu der Doku-Reihe „Mysterium Bermudadreieck“. Die NASA konnte den Fund bestätigen: Bei dem Wrackteil handelt es sich tatsächlich um einen Teil der Raumfähre Challenger, die am 28. Januar 1986 direkt nach dem Start explodierte und allen darin befindlichen Astronauten, darunter Christa McAuliffe, die als erste Privatperson ins All fliegen sollte, das Leben kostete.