An diesem Tag im Jahr 404 versuchte der Mönch Telemachus einen Kampf zwischen zwei Gladiatoren zu stoppen.
Im Amphitheater in Rom provozierte er einen Aufruhr, der damit endete, dass die bluthungrige Masse ihn zu Tode steinigte. Nach dieser brutalen Attacke wurde der Kampf wie geplant durchgeführt und sicherlich noch mehr Blut vergossen. Honorius, der christliche Kaiser Roms, war jedoch so angetan von Telemachus’ Martyrium und so entsetzt über das Verhalten der Menge, dass er ein historisches Verbot auf den Kampf zwischen Gladiatoren aussprach.
Daher ist der 1. Januar 404 das offizielle Datum für den letzten römischen Gladiatorenkampf. Über die Geschichte von Telemachus berichtete Theodoret, Bischof von Kyrrhos in Syrien, als erster.
In Kapitel XXVI in Buch V der „Kirchengeschichte“ schrieb er: „Honorius, der das Reich Europa erbte, beendete die Gladiatorenkämpfe, die lange Zeit in Rom abgehalten worden waren. Dieses Ereignis hatte folgenden Grund: Ein bestimmter Mann mit dem Namen Telemachus hatte sich dazu entschlossen ein enthaltsames Leben zu führen. Er war daher aus dem Osten aufgebrochen und hatte sich nach Rom begeben.
Als er dort Zeuge des abscheulichen Spektakels wurde, ging er selbst in das Stadion, trat in die Arena, versuchte die Männer davon abzuhalten ihre Waffen aufeinander zu richten.
Die Zuschauer des Gemetzels waren empört. Angefeuert von der Wut des Dämons, der Spaß an solch blutigen Handlungen hat, steinigten sie den Friedensstifter zu Tode. Als der bewundernswerte Kaiser darüber informiert wurde, nahm er Telemachus in die Zahl der siegreichen Märtyrer auf und setzte so dem gottlosen Spektakel ein Ende.“ Natürlich gab es aber auch andere Versionen der Geschichte.
So soll Telemachus in einer Version im Amphitheater aufgestanden sein und die Versammelten aufgefordert haben damit aufzuhören Götzen anzubeten und den heidnischen Göttern Opfergaben darzubieten.
Dies soll den Stadtpräfekten dazu veranlasst haben, den Gladiatoren zu befehlen Telemachus zu töten. In einer anderen Version, in Foxes „Buch über die Märtyrer“, heißt es, Telemachus sei von einem Gladiator erstochen worden, die Menge sei geschockt gewesen und das Ereignis habe „die Herzen der Menschen gewendet“. Und ähnlich erzählte es auch der frühere US-Präsident Ronald Reagan 1984: Die gesamte Menge wäre entsetzt gewesen und in Schweigen verfallen.
Welche Version der Geschichte auch immer wahr ist, die Popularität der Gladiatorenspiele ging in den Jahrhunderten vor 404 schon zurück.
Dies kam durch den Niedergang des griechisch-römischen Heidentums, nachdem das Christentum als offizielle Religion von Kaiser Theodosius im Jahr 393 eingeführt worden war. Bis dahin war die Popularität der Gladiatoren in den Spielen schon abgeschwächt gewesen, weil Wagenrennen, Theateraufführungen und Tierhetzen stattfanden, in denen exotische und wilde Tiere wie Bären, Kamele, Elefanten, Löwen und Kaninchen nach Rom gebracht wurden und dann gejagt und in einer öffentlichen Arena getötet wurden.
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