An diesem Tag im Jahr 1916 starteten die Briten um 7.30 Uhr eine Großoffensive gegen die deutschen Truppen in der Region der Somme in Frankreich. Während der vorangegangenen Woche hatten 250.000 Granaten der Alliierten in den deutschen Stellungen eingeschlagen. 100.000 britische Soldaten strömten aus ihren Schützengräben und liefen am 1. Juli in das Niemandsland. Sie erwarteten, dass dort der Weg für sie frei war.
Viele deutsche Maschinengewehre hatten den Artillerieangriff überstanden und die Infanterie wurde massakriert. Am Ende des Tages waren 20.000 britische Soldaten tot und 40.000 verletzt. Das waren die meisten Toten an einem Tag in der britischen Militärgeschichte. Die verheerende Schlacht an der Somme dauerte noch länger als vier Monate, während derer die Alliierten nur acht Kilometer vorankamen.
Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, standen die britischen Männer Schlange, um sich für den Krieg einziehen zu lassen. Zu der Zeit dachte man noch, dass der Krieg nach sechs Monaten vorbei sein würde. Ende 1914 waren über eine Million Soldaten verschiedener Nationen auf den Schlachtfeldern Europas gestorben und ein endgültiger Sieg war nicht in Sicht - weder für die Alliierten noch für die Mittelmächte. An der Westfront, der Kampflinie, die entlang Nordfrankreichs und Belgiens führte, hatten sich die Kämpfer in den Schützengräben für einen furchtbaren Zermürbungskrieg niedergelassen. Verstümmelte und verstörte Truppen kehrten nach England zurück. Geschichten von Maschinengewehren, Artillerie-Trommelfeuer und Giftgas dämpften den Enthusiasmus potentieller neuer Freiwilliger.
Mit dem Ziel, genug Männer aufzubringen, um eine entscheidende Offensive gegen Deutschland anzuführen, ersetzte England im Januar 1916 den Freiwilligendienst durch die Wehrpflicht. Eine Verordnung berief alle unverheirateten Männer zwischen 18 und 41 ein. Nachdem Deutschland selbst im Februar eine massive Offensive in Verdun durchgeführt hatte, erweiterte England das Wehrpflichtgesetz: Alle Männer - verheiratet und unverheiratet - zwischen 18 und 41 sollten eingezogen werden. Ende Juni, als die Schlacht von Verdun noch anhielt, bereitete England seine Hauptoffensive entlang einer 34 Kilometer langen Strecke an der Westfront nördlich der Somme vor.
Eine Woche lang bombardierten die Briten die deutschen Schützengräben als Einleitung für den Angriff. Der britische Feldmarschall Douglas Haig, Kommandeur des Britischen Expeditionskorps, ging davon aus, dass die Artillerie die deutschen Verteidigungen dezimieren und einen britischen Durchbruch erlauben würden. Tatsächlich diente es aber nur dazu, den Überraschungsmoment zu nehmen. Als das Bombardement am Morgen des 1. Juli erstarb, kamen die deutschen Soldaten aus ihren befestigten Schützengräben und bauten ihre Waffen auf. Um 7.30 Uhr griffen elf britische Divisionen gleichzeitig an und der Großteil von ihnen wurde niedergeschossen. Die Soldaten trugen schwere Ausrüstung für einen langen Marsch, aber die meisten von ihnen brachten es nur ein paar hundert Meter weit.
Fünf französische Divisionen, die gleichzeitig im Süden der Somme angriffen, erging es ein wenig besser, aber ohne Erfolg auf der britischen Seite konnte wenig getan werden, um ihre Ziele zu erreichen. Nach dem Anfangsdesaster fand sich Haig mit kleineren, aber genauso uneffektiven Vormärschen ab und mehr als 1.000 Alliierte starben pro 100 Meter, die die Deutschen gewannen.
Selbst die englische Einführung von Panzern in den Krieg am 15. September, die zum ersten Mal in der Geschichte stattfand, konnte die Festgefahrenheit in der Schlacht an der Somme nicht lösen. Im Oktober machten heftige Regenfälle aus dem Schlachtfeld ein Schlammmeer und am 18. November nannte Haig die Somme-Offensive nach mehr als vier Monaten eine Massenabschlachtung.
Außer dafür, dass die Deutschen Truppen aus der Schlacht von Verdun abzogen, war die Offensive ein elendes Desaster. Der Landgewinn belief sich auf 200 Quadratkilometer für die Alliierten, mit mehr als 600.000 britischen und französischen Soldaten, die getötet, verwundet oder vermisst waren. Die Zahl der deutschen Verluste lag bei 650.000. Obwohl Haig heftig für die verlustreiche Schlacht kritisiert wurde, trug seine Bereitschaft, Unmengen von Männern und Resourcen in den Stillstand an der Westfront zu stecken, eventuell zum Zusammenbruch eines entkräfteten Deutschland im Jahr 1918 bei.