Am 13. Oktober 1972 stürzte eine Maschine vom Typ Fairchild FH-277 in den Anden ab.
Die Maschine war von Montevideo in Uruguay nach Santiago in Chile unterwegs. 12 der 50 Passagiere und der Crew starben sofort. Von den übrig gebliebenen Überlebenden konnten später nur 16 Menschen erzählen, was geschehen war.
Der Vorfall wird als eine der größten Überlebensgeschichten der Geschichte angesehen und wird als „El Milagro de los Andes“, also das Wunder der Anden, bezeichnet.
Die meisten der Passagiere an Bord des Fluges 571 waren Rugbyspieler auf dem Weg zu einem Spiel in Chile. Wie in einer Reihe von bekannten Büchern, Filmen und TV-Sendungen beschrieben, wurden die Überlebenden auf eine harte Probe gestellt unter den härtesten Bedingungen, die man sich nur vorstellen kann. Sie hatten kaum etwas, kein Essen, keinen Unterschlupf, keine medizinische Versorgung, keine passende Kleidung für das raue Alpenklima.
Sie hatten kaum mehr als Schokoriegel, ein paar Weinflaschen und der Boden hatte keine Vegetation.
Ihre Chance zu überleben war so unwahrscheinlich, dass die Suchtrupps nach etwas mehr als einer Woche zurückgeholt wurden. Ihre Tortur beinhaltete unglaublichen Einfallsreichtum und grauenvolle Notwendigkeiten. In späteren Interviews sprachen die Überlebenden von einer Gesellschaftsordnung, in der alles vom nackten Überleben diktiert wurde.
Ohne Nahrung und kurz vorm Verhungern wurden sie zu Kannibalismus gezwungen: Sie mussten das Fleisch ihrer Freunde und der Crew essen.
Es war unvorstellbar und bis heute leiden die Überlebenden unglaublich unter diesem Unterfangen. Etwas mehr als zwei Wochen nach dem Absturz tötete eine Lawine acht weitere Personen der übrig gebliebenen Überlebenden. Die Aussicht darauf zu überleben sah immer düsterer aus. Die stärksten Männer machten sich auf den Weg um Hilfe zu suchen. Sie hatten auf wärmeres Wetter gewartet, hatten eine Tasche mit gefrorenem Menschenfleisch dabei und trugen die wärmste Kleidung, die sie hatten.
Sie wanderten beinahe zwei Wochen durch die Berge und über gefrorenes Gelände, bis sie einen chilenischen Reiter trafen, der Hilfe holte.
Er konnte einen Zollbeamten finden und der rief zwei Hubschrauber. Am 22./23. Dezember, 72 Tage nach dem Absturz, erreichten Hubschrauber die Stelle und 16 Überlebende konnten evakuiert und mit Medikamenten versorgt werden. Ihre Geschichte wurde zu einer Mediensensation. Heute leben die Überlebenden nah beieinander in Montevideo. Sie haben die Fundación Viven gegründet, die sich Gemeinden widmet, die ums Überleben kämpfen.
CREDIT: ROLLS PRESS/POPPERFOTO