Am 07. Februar 1964 landet der Pan Am Yankee Clipper Flug 101 aus London Heathrow am New Yorker Kennedy Airport - und die "Beatlemania" beginnt.
Es war der erste Besuch der Beatles in den USA. Das britische Rock-and-Roll-Quartett hatte gerade sechs Tage zuvor mit „I Want to Hold Your Hand“ ihren ersten Nummer Eins Hit in den USA erlangt. Am Kennedy-Flughafen wurden die „Fab Four“ – mit Mod-Anzügen und ihrer typischen Topffrisur – von 3.000 schreienden Fans begrüßt.
Es kam beinahe zu einem Aufstand, als die Vier aus dem Flugzeug stiegen und amerikanischen Boden betraten. Zwei Tage später hatten Paul McCartney, 21 Jahre alt, Ringo Starr, 23, John Lennon, 23, und George Harrison, 20, ihren ersten Auftritt in der Ed Sullivan Show, einer beliebten TV-Varietéshow. Obwohl es wegen des Geschreis der Teenagerinnen im Publikum schwierig war den Auftritt zu hören, schalteten ungefähr 73 Millionen US-Fernsehzuschauer – oder 40 Prozent der US-Bevölkerung – den Fernseher ein.
Die Band hatte ihr erstes öffentliches Konzert in den USA am 11. Februar im Coliseum in Washington, D.C. und 20.000 Fans waren dabei. Am nächsten Tag gaben sie zwei Konzerte nacheinander in der New Yorker Carnegie Hall. Die Polizei musste wegen der hysterischen Fans die Straßen rund um die altehrwürdige Musikhalle sperren.
Am 22. Februar kehrten die Beatles nach England zurück. Die erste Tour der Beatles in den USA hinterließ einen großen Eindruck im kulturellen Gedächtnis der Nation. Für die amerikanische Jugend, die bereit war, sich von der kulturell strengen Kulisse der 1950er Jahre loszureißen, waren die Beatles mit ihrer ausgelassenen Musik und ihrer gutmütigen Rebellion der perfekte Auslöser für diesen Wechsel.
Millionen ihrer Singles und ihrer Alben wurden verkauft. Einmal im April 1964 waren alle fünf meistverkauften US-Singles Beatles-Songs. Als der erste Beatles-Film, A Hard Day’s Night, im August erschien, war die ganze Welt im Beatles-Fieber.
Später im August kehrten die vier Jungs aus Liverpool für ihre zweite Tour in die USA zurück und spielten im ganzen Land in ausverkauften Konzerthallen. Später tourten die Beatles nicht mehr, um sich auf ihre innovativen Studioaufnahmen zu konzentrieren, wie zum Beispiel 1967 auf Sgt. Pepper’s Lonely Heart’s Club Band. Dabei handelte es sich um ein psychedelisches Konzeptalbum, das als Meisterwerk der Popmusik angesehen wird.
Die Musik der Beatles blieb für die Jugend während des großen kulturellen Wandels der 1960er Jahre wichtig. Kritiker jeder Altersgruppe würdigten das Songwriting-Genie des Lennon-McCartney-Teams.
1970 lösten sich die Beatles auf und hinterließen ein Vermächtnis von 18 Alben und 30 Top 10 US-Singles. Während des folgenden Jahrzehnts verfolgten alle vier Beatles Solokarrieren, mit unterschiedlichem Erfolg.
Lennon, der offenste und kontroverseste Beatle, wurde 1980 von einem verwirrten Fan vor seinem New Yorker Apartment-Haus erschossen. McCartney wurde 1997 von Queen Elizabeth II. für seinen Beitrag zur britischen Kultur zum Ritter geschlagen. Im November 2001 erlag George Harrison seinem Krebsleiden.