Zurück

 

 

Der New Yorker Immobilienmogul und Reality-TV-Star Donald Trump wurde im November 2016 zum 45. Präsidenten der USA gewählt. Der Milliardär kandidierte für die Republikaner und konnte sich gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton behaupten. Trump begann seine Karriere bei der Immobilienfirma seines Vaters und übernahm die Leitung in den 1970er-Jahren. In den folgenden Jahrzehnten erwarb und baute Trump Hotels, Bürotürme, Casinos und Golfplätze und trat auch in 14 Staffeln von „The Apprentice“ auf. Er ist der erste Kandidat, der jemals ohne vorherige Regierungs- oder Militärerfahrung in die US-Präsidentschaft gewählt wurde. Im Jahr 2020 stellte er sich zur Wiederwahl, musste sich jedoch schlussendlich dem demokratischen Kandidaten Joe Biden geschlagen geben.

 

Frühes Leben und Ausbildung

Donald John Trump, der Sohn von Fred, Immobilien-Unternehmer, und seine Frau Mary, Hausfrau und schottische Einwanderin, wurde am 14. Juni 1946 in Queens, New York, geboren. Als zweitjüngstes von fünf Kindern besuchte er eine Privatschule in Queens, bevor er sich ab der achten Klasse bis zur High School an der New Yorker Militärakademie einschrieb. Danach studierte Trump zwei Jahre an der Fordham University in New York City und wechselte dann an die „Wharton School of Finance and Commerce der University of Pennsylvania“, wo er 1968 einen Bachelor-Abschluss machte. Während des Vietnamkrieges erhielt er vier Studienaufschübe und einen medizinischen Aufschub und wurde nicht für den Militärdienst eingezogen.

 

Geschäftskarriere

Nach dem College trat Trump der Firma seines Vaters, E. Trump & Son, bei, die Wohnungen für die Mittelklasse in den Außenbezirken von New York City erschloss. Er wurde 1974 Präsident der Firma und machte sich in der Immobilienwelt von Manhattan einen Namen, indem er so hochkarätige Projekte wie das Grand Hyatt New York Hotel und den Trump Tower als Luxus-Hochhaus erbaute. Ebenfalls in den 1980er-Jahren eröffnete Trump Hotel-Casinos in Atlantic City, New Jersey, erwarb Manhattans berühmtes Plaza Hotel und kaufte das Anwesen Mar-a-Lago in Palm Beach, Florida, das er renovierte und in einen privaten Club verwandelte. Unter anderem besaß er kurzzeitig eine Fluggesellschaft und eine professionelle Fußballmannschaft in der kurzlebigen „United States Football League“. Im Jahr 1987 wurde "The Art of the Deal", Trumps Memoiren- und Unternehmensberatungsbuch, veröffentlicht und zum Bestseller. Laut Forbes betrug sein Nettovermögen 1989 1,5 Milliarden US-Dollar, und er erschien zum ersten Mal auf dem Cover des Time Magazine.

In den frühen neunziger Jahren war Trump jedoch nach einem wirtschaftlichen Abschwung und einem Einbruch des Immobilienmarktes hoch verschuldet und mehrere seiner Casinos meldeten Insolvenz an. 1995 gab er einen Verlust von fast 1 Milliarde US-Dollar an. Trump feierte schließlich ein finanzielles Comeback, teilweise mit einem Geschäftsmodell, das die Lizenzierung seines Namens für eine Vielzahl von Unternehmen beinhaltete, die von Eigentumswohnungen bis zu Steak-Häusern und Krawatten reichten. Er erwarb und erschloss weiterhin Immobilien und wurde 2016 als erster Milliardär in das Weiße Haus gewählt. Sein Besitz umfasste Bürogebäude, Hotels und Golfplätze auf der ganzen Welt. (Seine verschiedenen Geschäftsbeteiligungen vor und während seiner Präsidentschaft wurden zum Thema von zwei Fällen des Obersten Gerichtshofs, in denen potenzielle Interessenkonflikte untersucht wurden.)

 

Unterhaltungskarriere

Im Jahr 2004 begann Trump mit der Reality-TV-Show, „The Apprentice“, in der sich die Kandidaten um einen Managementjob in einem seiner Unternehmen bewarben.  Trumps Spruch "Du bist gefeuert" ("You're fired!") wurde zum Aushängeschild der Show und so zog sie große Aufmerksamkeit auf sich. Die Sendung brachte schließlich 1 Million US-Dollar pro Episode ein und wurde zum Hit. Er moderierte 14 Staffeln von „The Apprentice“ und das Spin-off „The Celebrity Apprentice“.

Neben der Hauptrolle in „The Apprentice“ und Cameo-Auftritten in anderen TV-Shows und Filmen wie „Kevin allein in New York“ richtete Trump von 1996 bis 2015 mehrere Schönheitswettbewerbe aus, darunter Miss Universe und Miss USA. 1999 gründete er eine Modelagentur, die weiterhin tätig ist.

 

Privatleben

1977 heiratete Trump das tschechische Model Ivana Zelnickova, mit der er drei Kinder hat, Donald Trump Jr., Ivanka Trump und Eric Trump. Das Paar wurde 1992 geschieden und im folgenden Jahr heiratete Trump die Schauspielerin Marla Maples, mit der er eine Tochter, Tiffany Trump, hat. Nachdem Trumps zweite Ehe 1999 endete, knüpfte er 2005 den Bund fürs Leben mit dem slowenischen Model Melania Knauss. Ihr gemeinsamer Sohn, Barron Trump, wurde 2006 geboren.

 

Präsidentschaftskampagne 2016

Vor dem Gewinn der US-Präsidentschaft hatte Trump nie ein gewähltes oder ernanntes Regierungsamt inne. Er hatte vor der Wahl 2016 schon oftmals über das Präsidentschaftsamt nachgedacht, sich aber letztendlich entschieden, nicht zu kandidieren. Im Jahr 2011 begann Trump in Fernsehinterviews öffentlich zu hinterfragen, ob Präsident Barack Obama in den Vereinigten Staaten geboren wurde. In den folgenden Jahren nutzte er Gerüchte über Obamas Geburtsort, um sein Publikum in den sozialen Medien zu vergrößern und in der Welt der konservativen Politik auf sich aufmerksam zu machen.

Im Juni 2015 gab der Immobilien-Unternehmer in einer Rede im Trump Tower seine Präsidentschaftskandidatur bekannt. Er führte seine Kampagne mit dem Versprechen durch, "Amerika wieder großartig zu machen" („Make America great again“), der Slogan, der auf den Baseballmützen prangte, die er oft bei seinen öffentlichen Auftritten trug. Er sprach sich gegen politische Korrektheit, illegale Einwanderung und die Arbeit von Lobbyisten aus, während er versprach Steuern zu senken, Handelsabkommen neu zu verhandeln und Millionen von Arbeitsplätzen für amerikanische Arbeiter zu schaffen. Sein dreister Stil und seine manchmal kontroversen Kommentare sorgten für breite Medienberichterstattung. Im Mai 2016 gewann er die Nominierung der Republikaner und schlug damit 16 andere Kandidaten, darunter Jeb Bush, Chris Christie, Ted Cruz, Marco Rubio und John Kasich.

Bei den Wahlen trat Trump gegen die Demokratin Hillary Clinton an, die erste Präsidentschaftskandidatin einer großen politischen Partei. Das Rennen spaltete Amerika, teilweise aufgrund einer Reihe von Bemerkungen und Tweets von Trump. Während sich einige Mitglieder des republikanischen Establishments von dem Kandidaten distanzierten, bewunderten Trumps Anhänger seine Offenheit und seinen geschäftlichen Erfolg sowie die Tatsache, dass er kein Politiker war. Ein großes Wahlversprechen war der Bau einer befestigten Grenzmauer zu Mexiko.

Als die Wahl näher rückte, sagten fast alle nationalen Umfragen einen Sieg für die demokratische Kandidatin voraus. Am 8. November 2016 besiegten Trump und sein Vize-Kandidat, Gouverneur Mike Pence aus Indiana, überraschend Clinton. Trump erhielt zuverlässig die Mehrheit in republikanische Staaten sowie in wichtigen Swing States wie Florida und Ohio.

 

Untersuchung der russischen Einflussnahme bei den Wahlen 2016

Am 22. Juli 2016 - nur wenige Tage vor der „Democratic National Convention“ - veröffentlichte WikiLeaks gehackte E-Mails, die die DNC-Vorsitzende Debbie Wasserman Schultz zum Rücktritt zwangen.

Das FBI begann mit der Untersuchung der Hacks. Im September gaben die Demokraten Dianne Feinstein und Adam Schiff eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie feststellten, dass russische Geheimdienste hinter der Wahlbeeinflussung stecken. Dies wurde vom “Department of Homeland Security” und dem “Office of National Intelligence on Election Security” bestätigt.

Im Januar 2017 veröffentlichte der Nationale Geheimdienst einen Bericht, in dem festgestellt wurde, dass Russland die Wahlen 2016 beeinflusst hatte. Der Bericht stellte fest, dass die Russen Umfragen nicht direkt manipulierten, sondern Pro-Trump-Nachrichten über das Internet verbreiteten und die DNC hackten. Facebook gab später im Jahr 2017 bekannt, dass über 3.000 politische Anzeigen auf ihrer Website mit Russland verknüpft waren.

Präsident Donald Trump entließ den ehemaligen FBI-Direktor James Comey und verkündete via Twitter, dass es „keine Absprachen!“ zwischen seinem Team und den Hackern gab.

Der frühere FBI-Direktor Robert Mueller wurde als Sonderberater ernannt, um mögliche Absprachen zwischen Russland und Trumps-Kampagnenteam zu untersuchen. Der Mueller-Bericht stellte fest, dass Russland "sich umfassend und systematisch in die Präsidentschaftswahlen 2016 einmischte" und "gegen das US-Strafrecht verstieß". Letztendlich konnte jedoch die Verbindung zwischen der Trump-Administration und der Einmischung Russlands nicht belegt werden.

 

Trump angeklagt, dann freigesprochen

Präsident Trump wurde am 18. Dezember 2019 wegen zweier Artikel angeklagt: Machtmissbrauch und Behinderung der Justiz. Die Anklage wegen Amtsenthebung ergab sich hauptsächlich aus einem Telefonat mit dem neu gewählten Präsidenten der Ukraine, Volodymyr Zelenskiy, am 25. Juli 2019. Während des Anrufs bat Präsident Trump den ukrainischen Präsidenten, gegen Joe Biden, Vizepräsident unter Barack Obama und demokratischer Hoffnungsträger für das Präsidentschaftsrennen 2020, Ermittlungen einzuleiten. Trumps Anwalt Rudy Giuliani hatte Biden öffentlich beschuldigt, den ehemaligen ukrainischen Generalstaatsanwalt Viktor Shokin aus dem Amt entfernt zu haben, weil er gegen das ukrainische Gasunternehmen Burisma ermittelt hatte. Der Sohn von Joe Biden, Hunter Biden, war im Vorstand des Unternehmens.

Ein anonymer Hinweisgeber meldete sich zu dem Anruf: "Im Rahmen meiner offiziellen Aufgaben habe ich von mehreren US-Regierungsbeamten Informationen erhalten, dass der Präsident der Vereinigten Staaten die Macht seines Amtes nutzt, um die Einmischung aus einem fremden Land in die US-Wahlen 2020 zu erbitten."

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte am 24. September 2019 eine förmliche Amtsenthebungsuntersuchung gegen Präsident Trump an. Knapp einen Monat später stimmten die Mitglieder des Hauses nach parteipolitischen Maßstäben für die Amtsenthebung. Am 5. Februar 2020 stimmte der Senat, weitgehend parteipolitisch, dafür, Trump in beiden Fällen freizusprechen.

 

US-Wahlen 2020

In seiner Wiederwahlkampagne 2020 gegen den demokratischen Kandidaten Joe Biden setzte Trump auf folgende Themen: die Ankurbelung der Wirtschaft während der COVID-19-Pandemie, das Beschäftigungswachstum und seinen „America First“ -Ansatz was den Handel und seine harte Haltung gegenüber Einwanderern betrifft. 

Trotz der Risiken des Coronavirus hielt Trump weiterhin große Kundgebungen ab, wie er es während seiner Kampagne 2016 tat. Die meisten dieser Wahlkampfauftritte wurden im Freien abgehalten, um das Risiko zu verringern. Trump sagte auch, er würde hinter der Maskenpflicht stehen, trug aber selten selbst eine.

Im Oktober 2020 erkrankten Trump und einige seiner Kabinettsmitglieder am Coronavirus. Trump wurde drei Tage lang ins Walter Reed Medical Center eingeliefert. Bei seiner Entlassung sagte Trump gegenüber Reportern, er fühle sich "besser als zuvor".

In den letzten Tagen seines Wahlkampfs erklärte sich Trump weiterhin zum "Präsidenten für Recht und Ordnung" und drängte auf Polizeireformen während des Aufschreis aufgrund von Rassenungerechtigkeit und Polizeibrutalität. Etwas mehr als eine Woche vor dem Wahltag stimmte der US-Senat mit 52 zu 48 Stimmen dafür, Trumps Ernennung zum Obersten Gerichtshof, Amy Coney Barrett, zu bestätigen, die für ihre verstorbene Vorgängerin Antonin Scalia gearbeitet hatte.

Die Ergebnisse des Wahltags 2020 schienen für den amtierenden Trump zunächst vielversprechend. Da jedoch eine Rekordzahl von Amerikanern aufgrund der Pandemie vorzeitig oder per Briefwahl abstimmte, dauerte die Auszählung der Stimmen tagelang. Am vierten Tag nach der Wahl erklärte die Associated Press und andere große Medien Biden zum Sieger. Das Wahlergebnis wurde am 14. Dezember 2020 von den Wahlleuten und später vom Kongress bestätigt. Die Wahlbeteiligung war die höchste seit über einem Jahrhundert.

Am 6. Januar 2021 – an dem Tag, an dem sich Mitglieder des Kongresses trafen, um das Wahlergebnis zu bestätigen – hielt Trump vor seinen Anhängern außerhalb des Kapitols eine Ansprache. In der Rede äußerte er erneut unbegründete Vorwürfe zum Thema Wahlbetrug. Nach seiner Rede stürmte ein gewaltbereiter Mob das Kapitol; fünf Menschen starben. Am 13. Januar 2021 stimmte das US-Repräsentantenhaus dafür, Trump wegen angeblicher "Aufstachelung zum Aufstand“ anzuklagen. Trump war der erste Präsident in der Geschichte der USA, der zweimal angeklagt wurde. 

 

Biografien

VON POLITIK ÜBER WISSENSCHAFT BIS HIN ZU FILM: HIER FINDET IHR BIOGRAFIEN GROSSER PERSÖNLICHKEITEN DER GESCHICHTE.
Zu allen Artikeln