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An diesem Tag im Jahr 240 vor Christus soll der griechische Astronom, Geograph, Mathematiker und Bibliothekar Eratosthenes den Erdumfang geschätzt haben. Wie sich später herausstellte, waren seine Zahlen erstaunlich genau.

Eratosthenes wurde in Kyrene, im heutigen Libyen geboren. Er war ein Mann der antiken Renaissance und wurde von seinen Zeitgenossen häufig Pentathalos genannt, Meister mit vielen Fähigkeiten.

Als Mathematiker, Poet, Athlet, Geograph, Astronom und Musiktheoretiker machte ihn sein breites Wissen zum idealen Kandidaten für den Posten des Bibliothekars der Bibliothek von Alexandria in Ägypten, dem berühmten Archiv klassischen Wissens.

Der geniale Eratosthenes ist für eine Reihe bedeutender Errungenschaften verantwortlich. Er erfand das Sieb des Eratosthenes, einen Algorithmus zur Bestimmung von Primzahlen, der bis heute genutzt wird. Er schilderte den Lauf des Nils und sagte die Quelle korrekt voraus. Er hat vermutlich auch die Distanz zwischen der Erde und der Sonne berechnet und den Schalttag eingeführt, eine Idee, die zwei Jahrhunderte später von Julius Caesar aufgegriffen wurde. Er entwarf sogar die erste Weltkarte mit Längen- und Breitengraden.

Bemerkenswerterweise war Eratosthenes auch der erste Mensch, der den Erdumfang berechnete und das mit erstaunlicher Genauigkeit und außergewöhnlicher Logik. Das griechische Genie vermerkte, dass um zwölf Uhr mittags zur Sommersonnenwende die Sonne direkt über Syene stand, dem heutigen Assuan. Eine Sonnenuhr warf dort keinen Schatten.

Im Norden von Alexandria bemerkte Eratosthenes jedoch, dass die Sonne nicht direkt über ihm stand – eine Sonnenuhr warf sogar mittags einen Schatten. Deshalb postulierte er, dass die Erde rund sein müsste. Des Weiteren zeigte es, dass wenn die Sonne weit genug weg sein musste, um parallele Strahlen in Syene und Alexandria zu werfen, man den Erdumfang berechnen können müsste.

Eratosthenes legte fest, dass der Schatten in Alexandria 1/50 eines 360-Grad-Kreises sein muss, dann schätzte er die Distanz zwischen den zwei Orten und multiplizierte ihn mit 50, um den Erdumfang abzuleiten. Seine endgültige Zahl waren 252.000 Stadien, oder Stadium-Längen, eine Zahl zwischen 39.691 und 45.008 Kilometern.

Die anerkannte heutige Zahl liegt bei ungefähr 40.075 Kilometern – sehr nah dran für einen antiken Astronomen ohne moderne Hilfsmittel.

Bild: © Universal Images Group Limited / Alamy