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An diesem Tag im Jahr 1849 verurteilte ein russisches Gericht Fjodor Dostojewski zum Tode. Er soll angeblich in regierungsfeindliche Aktivitäten verwickelt gewesen sein, die im Zusammenhang mit einer radikalen Intellektuellen-Gruppe standen. Seine Hinrichtung blieb in letzter Sekunde aus. Dostojewskis Vater war ein Doktor an der Moskauer Klinik für Arme. Damit verdiente er genügend Geld, um Land und Leibeigene zu kaufen. Nach dem Tod seines Vaters studierte Dostojewski, der an Epilepsie litt, militärische Ingenieurtechnik und wurde Beamter. Währenddessen schrieb er heimlich Romane. Sein erster Roman, „Arme Leute“, und sein zweiter, „Der Doppelgänger“, wurden beide im Jahr 1846 veröffentlicht. „Arme Leute“ war ein Erfolg, „Der Doppelgänger“ ein Misserfolg. Dostojewski begann sich mit einer radikalen Intellektuellen-Gruppe, dem sogenannten Petraschewski-Kreis, zu treffen. Die Gruppe wurde umstürzlerischer Aktivitäten verdächtigt, was 1849 zu Dostojewskis Festnahme und der Todesstrafe führte. Am 22. Dezember 1849 wurde Dostojewski vor das Erschießungskommando geführt, aber in letzter Minute wurde er begnadigt und in ein sibirisches Arbeitslager geschickt, wo er vier Jahre lang arbeitete. 1854 wurde er freigelassen und arbeitete als Soldat an der mongolischen Grenze. Er heiratete eine Witwe und kehrte 1859 endlich nach Russland zurück. Im darauffolgenden Jahr gründete er eine Zeitschrift und reiste zwei Jahre später zum ersten Mal durch Europa. 1864 und 1865 starben seine Frau und sein Bruder, die Zeitschrift wurde eingestellt und Dostojewski steckte in tiefen Schulden, die er durch Glücksspiel noch verschlimmerte. 1866 veröffentlichte er „Schuld und Sühne“, eins seiner berühmtesten Werke. 1867 heiratete er eine Stenografin und das Paar floh nach Europa, um seinen Gläubigern zu entkommen. Sein Roman „Die Dämonen“ (1872) war erfolgreich und das Paar kehrte nach St. Petersburg zurück. Dostojewski veröffentlichte „Die Brüder Karamasow“ im Jahr 1880 mit sofortigem Erfolg, starb aber ein Jahr später.