An diesem Tag im Jahr 1881 wurde Pablo Picasso im spanischen Málaga geboren. Er war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Picassos Vater war Kunstlehrer und er bereitete seinen Sohn auf eine Karriere in der Akademischen Kunst vor. Picasso hatte seine erste Ausstellung mit 13 Jahren und später brach er die Kunstschule ab, damit er sich ganz dem Experimentieren mit modernen Kunststilen widmen konnte. Im Jahr 1900 ging er zum ersten Mal nach Paris. 1901 durfte er seine Bilder in einer Pariser Galerie auf der Rue Lafitte ausstellen, einer Straße, die für ihre renommierten Kunstgalerien bekannt war. Der frühreife 19-jährige Spanier war damals außerhalb von Barcelona relativ unbekannt. Aber er hatte schon Hunderte von Gemälden geschaffen. Nachdem er sehr gute Kritiken bekommen hatte, blieb er für den Rest des Jahres in Paris und kehrte später in die Stadt zurück, um sich hier dauerhaft niederzulassen. Das Werk Picassos umfasst über 50.000 Gemälde, Zeichnungen, Stiche, Skulpturen und Keramiken – alles hergestellt in über 80 Jahren. Picassos Werk wird als Serie sich überlappender Perioden beschrieben. Seine erste bedeutende Periode – die „blaue Periode“ – begann kurz nach seiner Pariser Ausstellung. In Werken wie „Der alte Gitarrenspieler“ (1903) malte Picasso in blauen Tönen, um die melancholische Welt der Armen heraufzubeschwören. Die blaue Periode wurde von der „rosa Periode“ abgelöst, während derer er häufig Zirkusszenen darstellte. Darauf folgte Picassos Periode seiner frühen Skulpturarbeiten. 1907 malte Picasso die bahnbrechenden „Les Demoiselles d’Avignon“, die mit ihrer fragmentierten und verzerrten Darstellung der menschlichen Gestalt mit der vorhergegangenen europäischen Kunst brachen. Les Demoisselles d’Avignon zeigte den Einfluss, den sowohl afrikanische Masken als auch Paul Cezanne auf ihn hatten. Das Bild wird als Vorläufer für die Kubismus-Bewegung angesehen, die Picasso und der französische Maler Georges Braque im Jahr 1909 gründeten. Der Kubismus ist in zwei Phasen unterteilt: Der analytische Kubismus und der synthetische Kubismus. Picasso und Braque begründeten im Kubismus das moderne Prinzip, dass Kunst nicht die Realität widerspiegeln muss, um einen künstlerischen Wert zu haben. Hauptwerke des Kubismus von Picasso sind unter anderem die Kostüme und Kulissen für Sergei Djagilews „Ballets Russes“ (1917) und „Drei Musikanten“ (1921). Picassos und Braques kubistische Experimente führten auch zu der Erfindung mehrerer neuer künstlerischer Techniken, darunter die Collage. Nach dem Kubismus erforschte Picasso klassische und mediterrane Themen. Außerdem tauchten vermehrt Bilder von Gewalt und Leid in seinen Arbeiten auf. 1937 gipfelte diese Tendenz in dem Meisterwerk „Guernica“. Dabei handelt es sich um ein monumentales Werk, das den Horror und das Leiden heraufbeschwört, das die baskische Stadt Guernica durchleben musste, als sie von deutschen Kriegsflugzeugen während des Spanischen Bürgerkriegs zerstört wurde. Während der Besetzung der Nazis blieb Picasso in Paris. Er war energisch gegen den Faschismus und trat nach dem Krieg der Kommunistischen Partei Frankreichs bei. Picassos Werk nach dem Zweiten Weltkrieg ist weniger untersucht worden als seine früheren Kreationen. Aber er arbeitete weiterhin fieberhaft und genoss kommerziellen Erfolg sowie Erfolg seitens der Kritiker. Er stellte fantasievolle Werke her, experimentierte mit Keramik und malte Variationen von Werken anderer Künstler aus der Geschichte der Kunst. Picasso war für seinen intensiven Blick und seine herrische Persönlichkeit bekannt. Er hatte mehrere intensive und sich überschneidende Liebesbeziehungen während seines Lebens. Er produzierte Kunst mit unverminderter Kraft bis zu seinem Tod im Jahr 1973 im Alter von 91 Jahren.