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An diesem Tag im Jahr 2007 wurde der schwarze friesische Stier Shambo getötet, weil er positiv auf Rindertuberkulose getestet worden war.

Shambo wurde von der einheimischen Hindu-Gemeinde als heiliges Tier verehrt. Shambo lebte in dem Hindu-Tempel Skanda Vale in der Nähe von Llanpumsaint in Wales. Dort lebte er mit 50 weiteren Tieren, darunter Kühe, Wasserbüffel und sogar ein Elefant.

Rinder gelten in der Hindu-Kultur als heilig.

Das Milchgeben der Kuh wird als Symbol der Mutterschaft angesehen und das Bearbeiten des Bodens und der Versorgung mit Korn durch den Stier ist ein Symbol der Vaterschaft. Die Praxis des „go raksha“ (der „Beschützung der Kuh“) ist ein wichtiger Teil des Hindu-Glaubens. Daher kam es zu einem nachvollziehbaren Aufruhr, als das britische Ministerium für Umwelt, Lebensmittel und Landwirtschaft (DEFRA) verkündete, dass Shambo getötet werden sollte.

Im April 2007 wurde Shambo nach einem routinemäßigen Hauttest positiv auf Rindertuberkulose (TB) getestet.

Daraufhin sollte er getötet werden um eine Ausbreitung der Rinderkrankheit zu vermeiden. Diese Verfahrensweise unterstützten auch die ortsansässigen Landwirte, doch es provozierte einen Skandal im Skanda Vale Tempel. Das Kloster, das den Murugan Tempel, den Maha Shakthi Tempel und den Ranganatha Tempel umfasst, protestierte, dass die Heiligkeit allen Lebens ein Grundpfeiler des Hinduismus sei und dass sie die Tötung ihres heiligen Stieres nicht billigen könnten.

Die Mönche starteten eine Kampagne um Shambo zu retten.

Dafür nutzten sie ein berühmtes Zitat von Mahatma Gandhi: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln. Der Schutz der Kuh bedeutet nicht nur den Schutz einer Kuh. Es bedeutet den Schutz aller Lebewesen, die hilflos und schwach sind in der Welt. Die Kuh steht für die ganze untermenschliche Welt.“

Die Haltung des Skanda Vale Tempels wurde von Hindus auf der ganzen Welt unterstützt: Shambos Tötung wurde zu einer Sache, die mit viel Taktgefühl behandelt werden musste.

Der Konflikt schaffte es bis zum Hohen Gerichtshof und zum Berufungsgericht der walisischen Regierung. Es wurde verfügt, dass Shambo am 26. Juli 2007 um acht Uhr morgens zum Schlachter gebracht werden sollte. Anfangs verweigerten die Mönche den Behörden den Eintritt. Aber letztendlich nutzte die Polizei Bolzenschneider, um in den Tempel zu gelangen.

Gegen halb acht wurde Shambo in einen Tiertransporter geladen und zum örtlichen Schlachthof gefahren, wo er kurzerhand geschlachtet wurde.

Bild: © Alistair Heap / Alamy