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Apollo 13 war die siebte bemannte Mission im Apollo-Weltraumprogramm (1961-1975) und sollte die dritte Mondlandemission sein. Doch die drei Astronauten an Bord erreichten nie den Mond. Stattdessen kämpften sich die Besatzung und das Flugkontrollzentrum Mission Control durch eine haarsträubende Rettungsmission. Am 13. April 1970 explodierte ein Sauerstofftank an Bord. Die Mission Control in Houston legte alles daran, einen Notfallplan auszuarbeiten, während Millionen Menschen auf der ganzen Welt zusahen und das Leben von drei Astronauten auf dem Spiel stand.

Am 11. April 1970 startete Apollo 13 von Cape Canaveral, Florida. An Bord waren die Astronauten James Lovell, John „Jack“ Swigert und Fred Haise. Ihre Mission war es, das Fra-Mauro-Hochland des Mondes zu erreichen und das Mare-Imbrium-Becken zu erkunden und dabei geologische Untersuchungen durchzuführen.

 

„Houston, wir haben ein Problem..."

Am 13. April war Apollo 13 über 300.000 Kilometer von der Erde entfernt. Die Crew inspizierte gerade das Lunar Module Aquarius (kurz LM), die Mondlandefähre. Am nächsten Tag sollte Apollo 13 in die Umlaufbahn des Mondes eintreten. Lovell und Haise sollten als fünfter und sechster Mensch ihre Füße auf den Mond setzen.

Doch es kam anders. Um 21:08 Uhr – etwa 56 Stunden nach Beginn des Fluges – erschütterte eine Explosion die Raumfähre. Der Sauerstofftank 2 war explodiert und hatte die dauerhafte Versorgung mit Sauerstoff, Strom, Licht und Wasser unmöglich gemacht. Außerdem war Sauerstofftank 1, der sich direkt daneben befand, durch die Explosion ebenfalls beschädigt worden. Lovell meldete der Mission Control: „Houston, wir haben hier ein Problem.“ Das Kommandomodul Odyssey (Command Module, kurz CM) verlor Sauerstoff und Brennstoffzellen. Die Mondlandemission wurde abgebrochen.

 

Kampf um Leben und Tod

Eine Stunde nach der Explosion wies Mission Control die Besatzung an, zum LM Aquarius zu wechseln, das über ausreichend Sauerstoff verfügte, um es als Rettungsboot zu verwenden. Das LM Aquarius war allerdings nur dafür ausgelegt, Astronauten vom umkreisenden Kommandomodul zur Mondoberfläche und wieder zurück zu transportieren; seine Stromversorgung sollte zwei Personen 45 Stunden lang versorgen. Wenn aber die Besatzung von Apollo 13 überleben sollte, müsste das LM Aquarius drei Männer mindestens 90 Stunden lang am Leben halten und mehr als 300.000 Kilometer durch den Weltraum navigieren.

Die Bedingungen an Bord der LM Aquarius waren herausfordernd. Die Besatzung rationierte das Wasser stark und hielt die Kabinentemperatur von ein paar Grad über dem Gefrierpunkt, um Energie zu sparen. Die quadratischen Lithiumhydroxid-Absorberfilter des CM waren nicht mit den runden Öffnungen im LM-Umweltsystem kompatibel, was bedeutete, dass die Absorbierung von Kohlendioxid zu einem Problem wurde. Mission Control erarbeitete einen Adapter aus Materialien, von denen bekannt war, dass sie an Bord waren. Die Besatzung kopierte die Konstruktion erfolgreich.

Auch die Navigation stellte sich als äußerst kompliziert dar; Das LM Aquarius hatte lediglich ein rudimentäreres Navigationssystem. Die Astronauten und die Missionskontrolle mussten die Änderungen des Antriebs und der Richtung, die erforderlich waren, um das Raumschiff nach Hause zu bringen, manuell steuern.

Am 14. April umkreiste Apollo 13 den Mond. Swigert und Haise machten Fotos während Lovell mit der Mission Control über das Manöver sprach, das nötig war, um sie auf den Heimweg zu bringen: ein fünfminütiges Motorbrennen, das dem LM Aquarius genug Geschwindigkeit geben würde, um nach Hause zurückzukehren, bevor die Energie erschöpft war. Zwei Stunden, nachdem sie die andere Seite des Mondes umrundet hatten, zündete die Besatzung, wobei sie die Sonne als Ausrichtungspunkt verwendete, den kleinen Abstiegsmotor des LM. Das Verfahren war ein Erfolg; Apollo 13 war auf dem Heimweg.

 

 

Guinness-Weltrekord

Am 15. April 1970 war Apollo 13 254 Kilometer von der Mondoberfläche auf der anderen Seite des Mondes entfernt – und damit 400.171 Kilometer über der Erdoberfläche, was bedeutet, dass die Besatzung von Apollo 13 einen Guinness-Weltrekord aufstellte für die weiteste Entfernung von der Erde, die bisher von Menschen erreicht wurde.

 

Die Besatzung von Apollo 13 kehrt zur Erde zurück

Lovell, Haise und Swigert mussten drei lange Tage in der kalten Mondlandefähre aushalten. Unter diesen trostlosen Bedingungen erkrankte Haise an der Grippe.

Am 17. April wurde in letzter Minute eine Navigationskorrektur vorgenommen, wobei die Erde als Orientierungshilfe diente. Dann wurde das wieder unter Druck gesetzte Kommandomodul Odyssey erfolgreich hochgefahren. Eine Stunde vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wurde das LM Aquarius vom Kommandomodul gelöst.

Kurz vor 13 Uhr am 17. April 1970 trat das Raumschiff wieder in die Erdatmosphäre ein. Mission Control befürchtete, dass die Hitzeschilde des CM Odyssey bei der Explosion beschädigt wurden, und wartete vier ewig erscheinende Minuten auf eine Funkverbindung zur Besatzung. Dann wurden die Fallschirme von Apollo 13 entdeckt. Alle drei Astronauten waren sicher im Pazifischen Ozean gelandet.

 

Apollo 13 – Der Film

Obwohl Apollo 13 nicht auf dem Mond gelandet war, wurden der Heldenmut der Besatzung und das schnelle Handeln der Mission Control weithin als Erfolgsgeschichte gefeiert. Der Film „Apollo 13“ von 1995 mit Tom Hanks, Ed Harris, Bill Paxton und Kevin Bacon arbeitete die Geschehnisse auf und brachte die damaligen Ereignisse einer neuen Generation nahe.

 

 

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