An diesem Tag im Jahr 1724 wurde der Philosoph Immanuel Kant im preußischen Königsberg geboren. Er war einer der herausragendsten Denker der Aufklärung.
Kants Eltern waren gläubige Lutheraner. Sein Vater arbeitete als Sattler, seine Mutter war Hausfrau. Mit acht kam Kant auf die Lateinschule des Pastors und erfuhr dort eine sehr gute Ausbildung. 1740 schrieb er sich für Theologie an der Königsberger Universität ein. Doch während des Studiums interessierte er sich immer mehr für Mathematik und Physik.
Nach seinem Abschluss bewarb er sich zweimal erfolglos für eine Professur an der Königsberger Universität. Obwohl ihm andere Posten angeboten wurden – unter anderem eine Professur für Lyrik an der Berliner Universität – blieb Kant in seiner Heimatstadt. Ihm gefielen der Frieden und die Ruhe dort, außerdem konnte er dort seine eigene Philosophie ungestört entwickeln.
Kants Denken war eine Synthese aus René Descartes’ Rationalismus (der die Bedeutung der Vernunft hervorhob) und Francis Bacons Empirismus (der die Bedeutung der Erfahrung hervorhob).
Seine Grundidee der menschlichen Autonomie wird in seinen drei großen, einflussreichen Werken untersucht und erklärt: „Kritik der reinen Vernunft“ (1781), „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788) und „Kritik der Urteilskraft“ (1790).
Kant behauptet, dass menschliches Verstehen die Quelle aller Naturgesetze ist, die unsere Erfahrung strukturieren. Er sagt, dass menschliche Vernunft die Quelle aller moralischen Gesetze ist, darunter auch unser Glaube an Gott, die Freiheit und die Unsterblichkeit. Dementsprechend ruhen laut Kant Moral, religiöser Glaube und wissenschaftliches Wissen auf dem Fundament der menschlichen Autonomie.
So war Kants Durchbruch in der „Kritik der reinen Vernunft“ artikuliert, in der er verdeutlicht, dass zuvor angenommen wurde, dass sich die ganze Wahrnehmung der Menschen den Objekten anpassen muss. Kant ermutigt dagegen anzunehmen, dass sich die Objekte der Wahrnehmung der Menschen anpassen müssen.
Kants Ideen und Ansätze veränderten die Welt. Er brachte die Philosophie weg von Auseinandersetzungen zwischen Empirikern und Rationalisten und trug somit zu einer modernen Weltanschauung bei.
Bild: © Sabena Jane Blackbird / Alamy