An diesem Tag im Jahr 1312 gab Papst Clemens V. unter dem Druck des französischen Königs Philip IV. einen päpstlichen Erlass heraus, der die Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem, bekannt als die Tempelritter, offiziell verbannte.
Der einflussreiche Orden war um 1119 auf dem Höhepunkt der Kreuzzüge gegründet worden. Er war eine Militärmacht, die sich um die Sicherheit der christlichen Pilger im Heiligen Land kümmerte. Ihre Existenz verdankten die Templer Almosen und sie fanden schnell Sponsoren, die den Orden gründeten und ihm erlaubten zu wachsen.
Ende des 12. Jahrhunderts hatten die Tempelritter ihren Einfluss über die gesamte Christenwelt ausgebreitet. Dabei erlangten sie Macht und Reichtum. Sie besaßen Besitztümer in ganz Europa. Sie hatten ein Netzwerk aus Burgen, Festungen und Kirchen gebaut und sogar eine rudimentäre Bankenart geschaffen.
Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts begann ihr militärischer Einfluss zu schwinden, weil die Kreuzritter größere religiöse Macht erlangten. Aber die Templer blieben im Westen stark und für einige war ihr unmäßiger Reichtum und Einfluss eine zunehmende Bedrohung.
Nicht zuletzt fühlte sich auch Philip von Frankreich bedroht. Nach einem Krieg gegen England blieb er mit großen Schulden zurück, von denen er einen Großteil den Templern schuldete. Um seine Verpflichtungen zu umgehen, nutzte er Gerüchte aus, in denen behauptet wurde, dass die Templer sich an ketzerischen Praktiken beteiligten. Er bestand darauf, dass der Orden überprüft wurde.
Im Jahr 1307 ließ er mehrere Hundert französische Templer festnehmen. Viele von ihnen wurden gefoltert, um Geständnisse über gesetzwidriges Verhalten zu erlangen. Die Anklagepunkte umfassten Korruption, Betrug, Unzüchtigkeit, Götzenanbetung, Glaubensabfall und Ketzerei.
Papst Clemens V. war gegen die Unterdrückung der Templer, war aber genötigt die Organisation zu schwächen, um den Frieden mit Philip zu wahren. Philip war daran beteiligt gewesen, den vorherigen Papst, Bonifatius VIII., zu diffamieren.
Bonifatius und Philip waren zu Feinden geworden, nachdem der König den päpstlichen Einfluss in Frankreich geschwächt hatte. Bonifatius war erzürnt, dass Philip seine monarchische Macht für größer als die des Pontifex hielt. Außerdem war er wütend, dass der französische König Steuern vom Klerus verlangte.
Bonifatius exkommunizierte Philip und bis zu Bonifatius’ Tod im Jahr 1303 blieben die beiden verfeindet. Als Ergebnis dieser Rivalität verlangte Philip, dass Bonifatius posthum in Ungnade fiel. Clemens V. musste ihn exhumieren und verbrennen lassen und als Ketzer verurteilen.
Trotz Philips Forderungen war Clemens entschlossen, nicht gegen seinen Vorgänger zu handeln. Um die Aufmerksamkeit des Königs von der Zerstörung Bonifatius’ Ansehen abzulenken, erlaubte Clemens die Verfolgung der Templer.
Das Ende des Ordens kam im Jahr 1312 auf dem Konzil von Vienne in Südfrankreich. Clemens gab eine päpstliche Bulle heraus, die den Orden verbannte. Ihr Vermögen mussten sie an einen anderen Ritterorden abtreten, den der Malteser.
Der Ordensmeister, Jacques de Molay, nahm sein Schuldbekenntnis in einem Akt höchsten Mutes und Trotzes zurück. Er sagte, dass das Schuldbekenntnis unter Folter erlangt worden war und verkündete die Unschuld und Integrität der Tempelritter. Für seine Trotzhaltung wurde er Philips vergeltender Justiz unterworfen und wenige Tage später bei lebendigem Leib verbrannt.
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