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An diesem Tag im Jahr 1095 hielt Papst Urban II. eine der einflussreichsten Reden des Mittelalters.

Er sprach auf der Synode von Clermont und drängte die Christen das Heilige Land zurück zu beanspruchen. Sie sollten Kriege führen gegen „diese abscheuliche Rasse“ der Seldschuken, Muslime und Türken. Mit dem gemeinsamen Ruf „Deus vult!“ oder „Gott will es!“ entfachte Papst Urban II. die Kreuzzüge.

Im 11. Jahrhundert begannen die Bereicherungen der Muslime Europa zu bedrohen.

Das Heilige Land war lange unter muslimischer Herrschaft gewesen. Das machte es pilgernden Christen schwer, das Heilige Land zu besuchen. Seldschuk-Türken hatten den Großteil von Anatolien erobert und bewegten sich nördlich Richtung Europa, angefangen mit Sizilien.

Am 27. November 1095 versammelte Papst Urban II. Hunderte von Geistlichen und Adeligen zur Synode von Clermont in Frankreich.

Dort hielt er seine stürmische Rede, in der er die Bedrohung der christlichen Welt anprangerte. Er mahnte die versammelten Christen spaltende Machtkämpfe zu beenden und sich mit ihren Mitchristen im Osten zu vereinen, um Jerusalem von den Muslimen zurückzufordern. Urban II. verunglimpfte die Muslime in seiner Rede.

Er nannte sie eine „verfluchte“ und „niederträchtige“ Rasse, die heilige Orte schändete und Christen missbrauchte.

Er beschwor die versammelten Männer, indem er ihre Frömmigkeit und ihre Eitelkeit ansprach, ihre Häuser und Familien zu verlassen und im Namen Gottes zu kämpfen und den Muslimen das Heilige Land zu entreißen. Als geschickter Staatsmann und Redner versprach er den Männern volle Vergebung ihrer Sünden und sofortigen Eintritt in den Himmel, sollten sie auf dem Schlachtfeld sterben.

Laut einer Version soll Urban II. behauptet haben, „Ich, oder vielmehr der Herr, flehe euch als Christus’ Boten an, dies überall bekannt zu machen und alle Menschen jedweder Rasse, Fußsoldaten oder Ritter, arm oder reich, sollen ihre Hilfe den Christen zukommen lassen und die niederträchtige Rasse vom Land unserer Freunde vernichten... Christus befiehlt es.“

Seine leidenschaftliche Rede wurde begeistert aufgenommen. Motiviert von der Aussicht, das Heilige Land zurückzuerobern und gelockt durch das Versprechen auf sofortigen Eintritt in den Himmel, kamen Scharen von Christen Urbans Ruf mit Begeisterung nach. Kaiser Alexios hatte nur mit ein paar käuflichen Truppen gerechnet.

Stattdessen marschierten 60.000 bis 100.000 Menschen auf Urbans Ruf hin nach Jerusalem. Es war der Beginn des Ersten Kreuzzugs.

Anfangs waren die unerfahrenen christlichen Bauern keine Herausforderung für die gut trainierten muslimischen Armeen. Aber letztlich triumphierten die christlichen Kreuzritter allein durch ihre große Zahl und sie gaben Jerusalem in christliche Hände zurück. Aber Urban sah nie das Ergebnis seiner leidenschaftlichen Rede.

Er starb am 29. Juli 1099, zwei Wochen nach dem Fall von Jerusalem, bevor die Nachrichten des Sieges jedoch Italien erreicht hatten.

Dies war der erste von sieben Feldzügen, die als die Kreuzzüge bekannt wurden und die den Kontinent über die nächsten zwei Jahrhunderte in einen langen, harten und blutigen Kampf versenkten, deren Auswirkungen bis zum heutigen Tag zu spüren sind.

Bild: Getty Images