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An diesem Tag im Jahr 1971 starb die bahnbrechende französische Modedesignerin Coco Chanel. Sie war die Begründerin einer der bekanntesten Modemarken: Chanel.

Sie wurde als Gabrielle Bonheur Chanel 1883 in Saumur in Frankreich geboren. Ihr Vater war Marktverkäufer und ihre Mutter Wäscherin. Chanels Kindheit war weit davon entfernt glamourös zu sein. Als ihre Mutter an Tuberkulose starb, war Chanel 12. Sie wurde in ein katholisches Kloster geschickt, wo die Nonnen ihr das Nähen beibrachten.

Nachdem sie das Kloster verlassen hatte, machte Chanel kurz Karriere als Cabaret-Sängerin. Dort eignete sie sich den Spitznamen „Coco“ an. „The Atlantic“ erzählte sie, dass das die Kurzversion von „Cocotte“, dem französischen Wort für „Mätresse“ sei. Coco, die niemals heiratete, ließ sich auf mehrere Affären mit prominenten Männern ein.

Darunter waren ein Textilerbe, ein Militäroffizier und ein englischer Industrieller. Deren Reichtum und Beziehungen halfen Coco sich selbst als Designerin zu etablieren. Sie eröffnete 1910 einen Hutladen in Paris und entwarf wunderschöne handgemachte Hüte. Chanel begann gemütliche, legere Kleidung aus Jersey zu entwerfen, ein Material, das zur damaligen Zeit nur für Herrenunterwäsche benutzt wurde. Es war ein Novum in der französischen Modewelt und Chanel erlangte schnell Anerkennung für ihre relaxte, männermoden-orientierte Kleidung.

1919 war Chanel eine eingetragene „Couturiere“ und besaß ein Modehaus in Paris. Ihr künstlerisches und unternehmerisches Talent erblühte. 1922 brachte die ambitionierte Französin ein Parfum auf den Markt: Chanel No. 5.

Es wurde eins der bekanntesten und einträglichsten Produkte der Chanel-Linie. 1925 führte sie das unverkennbare Coco Wolljackett ein und im Jahr 1926 das „kleine Schwarze“. Zusammen mit einer Perlenkette stellten diese beiden Entwürfe Chanels einfachen, eleganten und klassischen Stil dar. Während des Zweiten Weltkriegs schloss Chanel ihre Läden, entließ ihre Angestellten und hatte eine Beziehung mit einem deutschen Militäroffizier.

Ihre politischen rechts-außen Ansichten verfestigten sich und historische Dokumente behaupten, dass Chanel eine Nazi-Spionin war.

Ihre geheime Identität soll Abwehr Agent 7124 gewesen sein, Codename Westminster. Sie soll angeblich die Juden und liberale Politiker für eine Bedrohung Europas gehalten haben. Nach dem Krieg kehrte die Designerin nur halbherzig in die Pariser Modewelt zurück, weil die Pariser sich an ihre Nazi-Sympathien erinnerten. Aber die unerschütterliche Chanel fand in den Engländern und Amerikanern treue Kunden, die ihre Marke zu einem riesigen Erfolg machten.

Chanel arbeitete sehr lange und starb am Sonntag, den 10. Januar 1971 im Ritz Hotel. Dort hatte sie für mehr als 30 Jahre gelebt. Mit 87 war sie eine der einflussreichsten Modedesignerinnen aller Zeiten.

Bild: © Corbis.  All Rights Reserved.