An diesem Tag im Jahr 1943 griff die Waffen-SS den jüdischen Widerstand im Warschauer Ghetto an. Kurz nach dem deutschen Einmarsch in Polen im September 1939 wurden fast 400.000 polnische Juden in ein Areal von neun Quadratkilometern eingesperrt, in dem normalerweise 250.000 Menschen wohnten. Das „Ghetto“ wurde durch eine drei Meter hohe Mauer abgeriegelt. Jeder, der bei einem Fluchtversuch erwischt wurde, wurde sofort erschossen.

Als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, kontrollierten die Nazis auch noch streng das Essen, das in das Ghetto gebracht wurde und zwangen die Juden so, von nur einer Schüssel Suppe am Tag zu leben. Bis Juli 1942 waren 80.000 Juden gestorben. Am 22. Juli 1942 befahl Heinrich Himmler, dass die Juden in Vernichtungslager wie Treblinka „umgesiedelt“ werden sollten. Zwei Monate später waren mehr als 300.000 Juden in Gaskammern geschickt worden. Weniger als zwei Jahre nach Internierung in dem Ghetto waren nur noch 60.000 Juden übrig. Diejenigen, die überlebt hatten, gründeten eine Jüdische Kampforganisation, genannt ZOB, der es gelang Waffen aus Anti-Nazi-Polen einzuschmuggeln. Bewaffnet waren sie in der Lage weiteren Deportationen entgegen zu wirken. Sie griffen die Deutschen von Dächern, aus Kellern und Dachböden an. Ein harter Winter und Mangel an Zügen hielt die SS davon ab, weitere Juden in Todeslager zu deportieren.

Aber der Frühling brachte einen Gegenschlag der Nazis. Am 19. April 1943, zum Passahfest, schickte Himmler mehr als 2.000 Soldaten der Waffen-SS, um gegen den jüdischen Widerstand zu kämpfen. Deutsche Panzer, Haubitzen, Maschinengewehre und Flammenwerfer trafen auf jüdische Pistolen, Gewehre, selbstgemachte Granaten und Molotow-Cocktails. Die Juden konnten den deutschen Angriff 28 Tage lang abwehren. Schließlich setzte SS-General Jürgen Stroop den gesamten Ghettoblock, der mittlerweile auf ein Areal von 1.000 mal 300 Meter reduziert war, in Brand und sprengte die Synagoge. Bis Mai waren 56.065 Juden tot. Es wird geschätzt, dass 300 Deutsche starben und 1.000 verletzt wurden.