Ein altes ägyptisches Manuskript, das unlängst entschlüsselt wurde, beinhaltet bislang völlig unbekannte Informationen über die Kreuzigung von Jesus Christus. Dabei kamen überraschende Details über Pontius Pilatus und die Rolle von Judas zutage.
Der in koptischer Sprache geschriebene Text besagt, dass Pontius Pilatus, der für die Kreuzigung verantwortlich war, überraschenderweise angeboten hatte, seinen Sohn anstelle des Messias zu opfern.
Er erklärt auch, warum Judas Jesus im Moment des Verrats küsste, um ihn zu identifizieren: Jesus soll die Fähigkeit gehabt haben, sein Aussehen zu verändern. Die Verhaftung selbst soll an einem Dienstagabend passiert sein, nicht wie gedacht in der Nacht auf Karfreitag, was dem österlichen Zeitablauf widerspricht.
Dass diese Berichte nicht zwangsläufig der Wahrheit entsprechen müssen, erklärt der Historiker Roelof van den Broek von der Universität in Utrecht. Allerdings hätten die Menschen vermutlich zur Entstehungszeit des Textes geglaubt, dass sich die Geschichte so abgespielt hatte.
Besonders überraschend sind die Enthüllungen über Pilatus, der der Quelle zufolge seinen Sohn opfern wollte, um Jesus zu retten: Pilatus soll einen Tisch gedeckt und mit Jesus gespeist haben. Jesus habe daraufhin Pilatus und sein ganzes Haus gesegnet.
Später soll Pilatus zu Jesus gesagt haben: „Siehe, die Nacht ist gekommen, steh auf und ruh dich aus. Wenn der Morgen kommt und sie mich wegen dir anklagen, so werde ich ihnen meinen einzigen Sohn geben, damit sie ihn an deiner Stelle töten können.“
Darauf entgegnete Jesus: „Oh Pilatus, du hast große Gnade und eine gute Einstellung mir gegenüber gezeigt“. Das erklärt, dass Pilatus in der koptischen und äthiopischen Kirche wie ein Heiliger verehrt wird.
Spannendes über das Buch der Bücher gibt es auch bei „Die Bibel“ und „Die Bibel – Rätsel der Geschichte“.
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