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Jeder Mensch hat eine gute und eine schlechte Seite, hat Tugenden und Laster. Auch die herausragendsten Persönlichkeiten der Geschichte haben oft zwei Gesichter. Hier präsentieren wir vier historische Persönlichkeiten und ihre weniger bekannte dunkle Seite.
- Die Verschwendungssucht von George Washington: Der Legende nach war der erste US-amerikanische Präsident sehr bescheiden und verzichtete sogar auf sein Gehalt. Wenige wissen aber, dass er in nur sieben Monaten mehr als 6.000 Dollar – zu jener Zeit das Jahresgehalt von 75 Soldaten – in Spirituosen investierte. Nach acht Jahren an der Spitze der Streitkräfte hatte er 450.000 Dollar verschwendet. Während seine Truppen halb verhungert waren, feierte er seinen Geburtstag prunkvoll mit Lammbraten, Geflügel und einer eigens angemieteten Musikkapelle.
- Ulysses S. Grant – zwischen Alkohol und Rassismus: In lediglich 15 Monaten wurde dieser US-Amerikaner vom Alkoholiker zum Präsidenten der Nation. Als solcher arbeitete er an dem Plan, alle Schwarzen des Landes zu verweisen. Grant war davon überzeugt, dass Schwarze und Weiße niemals friedlich zusammenleben können. Aus diesem Grund wollte er die Dominikanische Republik für 1,6 Millionen Dollar erwerben, um die gesamte schwarze Bevölkerung der USA dort hinzuschicken. Zum Glück kam es nicht so weit, allerdings gelang es ihm, die Anwesenheit von Juden in einigen US-Bundesstaaten zu verbieten.
- Winston Churchills Hass auf Indien: Während des Zweiten Weltkrieges, im Jahr 1943, herrschte in der damaligen britischen Kolonie Indien eine der schlimmsten Hungersnöte ihrer Geschichte. Hilfsangebote für Nahrungsmittellieferungen der USA und Kanada wurden damals von Churchill abgelehnt. Stattdessen wies der Premierminister seine Truppen an, alle Nahrungsmittel streng zu rationieren, um die gute Versorgung der Armee und des britischen Mutterlandes zu gewährleisten. Laut eigenen Angaben verabscheute Churchill die Inder aus tiefstem Herzen. Dieser Hass ging so weit, dass seine einzige Reaktion auf die abertausenden Toten die Frage gewesen sein soll, warum dann Gandhi nicht unter den Verhungerten sei.
- Graham Bell, Feind der Gehörlosen: Der berühmte Erfinder des Telefons arbeitete viele Jahre mit taubstummen Menschen. Anstelle von Toleranz führte dies bei ihm allerdings zu Ablehnung: Er war gegen die Eheschließung von Taubstummen, aus Angst, dies könne zu einer neuen Rasse von Gehörlosen führen, die die menschliche Spezies ausrotten könnte. Bell führte auch eine Bewegung an, die gegen das Unterrichten von Gebärdensprache war und durchsetzen wollte, dass taubstumme Kinder sprechen lernen. Und als ob all das nicht genug wäre, war er im Vorsitz des zweiten internationalen Eugenik-Kongresses, der Wiege des Eugenik-Programms der Nationalsozialisten.
Bild: © CC0 Public Domain, Pixabay.de