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Jahrhundertelang wurden Heilungsmethoden angewandt, die aus heutiger Sicht geradezu barbarisch oder zumindest außergewöhnlich erscheinen. Dies ist eine Liste der seltsamsten Techniken der mittelalterlichen Medizin.

Blutegel: Diese kleinen Viecher benutzte man zur Blutreinigung. Man glaubte nämlich, dass sie die Krankheiten regelrecht aus dem Leib des Patienten saugen. Mit der Zeit zeigten sich positive Effekte in der Behandlung von Thrombose, Arthritis und Blutgerinnseln.

Nadeln in den Augen: Im Mittelalter wurde die trübe Linse des Auges („Grauer Star“) oft mithilfe einer Nadel in das Auge hineingedrückt, um die Sehkraft zu verbessern – und das unter miserablen hygienischen Bedingungen. Da diese Technik nicht sehr effektiv war, kam es nach dem Eingriff oft zu schweren Augenentzündungen. Viele Menschen starben an den Folgen der Operation. Unter dem Einfluss der islamischen Medizin in Europa wandte man sich mit der Zeit vielversprechenderen Methoden zu.

Astrologie: Das Gesetz sah vor, dass alle Mediziner vor einem anstehenden Eingriff das Horoskop des Patienten erstellen lassen mussten. Dieses sollte in weiterer Folge mit der Position der Sterne verglichen werden, um die Risiken einer Operation abschätzen zu können.

In Flaschen gefüllte Flatulenzen: Während die Beulenpest wütete, glaubten viele Mediziner, die Krankheit würde durch Dämpfe übertragen. Daraus folgerten sie, dass sie auch durch Dämpfe und Ausdünstungen geheilt werden könne. Aus diesem Grund sollten die Erkrankten Flatulenzen einatmen, die man in Flaschen „abgefüllt“ hatte oder mit blähenden Tieren zusammenleben, wie beispielsweise Ziegen.

Mumienpulver: Im antiken Ägypten benutzte man für die unterschiedlichsten Leiden Mumienpulver. Um dieses „Heilmittel“ zu erhalten, mussten Gräber geschändet und die Kadaver aufgeraspelt werden…

Trepanation: Dieser brutale Schädeleingriff wurde vorgenommen, um böse Geister aus dem Kopf des Kranken zu vertreiben. Dabei wurde der Schädel operativ geöffnet, in dem man Löcher hineinbohrte. Viele Patienten starben während der Operation, bei anderen genügte schon ein kleiner Fehler, um das Gehirn für immer zu schädigen.

Bild: ©Gellinger (Nutzername) Gerhard Gellinger, pixabay.de