Am 8. Mai jährt sich die Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg nunmehr zum 73. Mal. Welche Geschehnisse führten zu dem Waffenstillstand in Europa und was waren die direkten Konsequenzen?
Hitlers Tod
Adolf Hitler beging am 30. April 1945 Selbstmord und leitete damit das Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Hitler lehnte jegliche Form der Kapitulation ab, hatte aber längst verstanden, dass die deutsche Wehrmacht der Übermacht der Alliierten im Westen und den Kräften der Sowjetunion im Osten nicht mehr gewachsen war. Nach Hitlers Tod war Karl Dönitz testamentarisch von ihm zum Reichpräsidenten und Befehlshaber der Wehrmacht ernannt worden. Er versuchte, mit den Westmächten über Teilkapitulationen zu verhandeln. Das große Ziel war, an der Ostfront, insbesondere der Elb-Linie, weiter zu kämpfen und die Rote Armee am Eindringen zu hindern. Dies gelang jedoch nicht und am 2. Mai kapitulierte Berlin gegenüber dem sowjetischen Militär.
Verhandlungen in Reims
Am 6. Mai 1945 reiste eine Delegation von hohen deutschen Offizieren in die französische Stadt Reims, um über eine Kapitulation nur gegenüber den westlichen Alliierten zu verhandeln. Vorab hatten sich die beteiligten Staaten jedoch bei einer Konferenz in Jalta darauf geeinigt, dass sie nur eine Gesamtkapitulation als Grund für das Einstellen von Kampfhandlungen annehmen würden. Daher wurde der Verhandlungsversuch nicht angenommen.
Bedingungslose Kapitulation
Nachdem die Abgesandten Dönitz per Funk von dem Scheitern ihres Vorhabens informierte, befahl Dönitz dem Chef des Wehrmachtführungsstabes Jodl, der ebenfalls nach Reims gereist war, die Unterzeichnung einer bedingungslosen Kapitulation der deutschen Truppen. Dies geschah am 7. Mai um 2 Uhr morgens. Das erste Mal darüber berichtet wurde einige Stunden später, zur Mittagszeit des gleichen Tages. Offiziell in Kraft trat die Gesamtkapitulation allerdings erst einen Tag später. So gilt bis beute der 8. Mai als Tag der Befreiung oder auch VE-Day (Victory in Europe Day)
Aufteilung in Besatzungszonen
Nach der Kapitulation wurde das Gebiet Deutschlands in vier Besatzungszonen unterteilt, über die die drei Siegermächte USA, Großbritannien und die Sowjetunion sowie Frankreich die Hoheitsgewalt hatten. Diese Besatzungszeit dauerte in Deutschland an, bis 1949 die Bundesrepublik und die DDR gegründet wurden. Offiziell wurde die Besatzung in Westdeutschland allerdings erst 1955 mit dem Deutschlandvertrag beendet. In diesem Schriftstück wurde die Herstellung der deutschen Souveränität und die Normalisierung des völkerrechtlichen Status’ des Landes geregelt.
Ende des Zweiten Weltkriegs
Mit der Kapitulation Deutschlands endete der Zweite Weltkrieg in Europa, allerdings wurde in Asien weitergekämpft. Im August 1945 fielen zwei Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Schwer getroffen kapitulierte daraufhin das Königreich Japan am 2. September 1945. Damit wurde der Zweite Weltkrieg offiziell beendet.