Das tödliche Attentat auf den 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika John F. Kennedy ist bis heute nicht vollends aufgeklärt. Zahlreiche Akten des FBI, die mit dem Anschlag zu tun haben, werden bis heute unter Verschluss gehalten. Ein Teil von ihnen ist jedoch im Herbst vergangenen Jahres veröffentlicht worden. Das sind die neuen Erkenntnisse.
Der mysteriöse Anruf
Aus den neuen Kennedy-Akten geht hervor, dass die englische Zeitung Cambridge News nur 25 Minuten vor dem Anschlag auf Kennedy einen Anruf erhielt, indem von großen Neuigkeiten die Rede war. Weiterhin riet der anonyme Anrufer den Journalisten, in der amerikanischen Botschaft anzurufen, dann beende er das Telefonat. Der Reporter, der den Anruf entgegennahm informierte daraufhin die Polizei. Von dort an wurde der britische Geheimdienst MI5 ins Boot geholt, die wiederum ihre amerikanischen Kollegen von der CIA informierten. Bis heute ist nicht geklärt, wer der mysteriöse Anrufer war und inwieweit er in die Planung des Attentats auf den Präsidenten involviert war.
Verbindung zum KGB
Der Todesschütze Lee Harvey Oswald, der die Schüsse auf John F. Kennedy abfeuerte, soll Kontakte zum russischen Geheimdienst KGB gehabt haben. Aus den Akten geht hervor, dass er sich vor dem Anschlag in der sowjetischen Botschaft in Mexiko mit einem Mitarbeiter des KGB namens Valerij Kostikov getroffen haben soll. Kostikov soll zu diesem Zeitpunkt für den Bereich Sabotage und Attentate des KGB zuständig gewesen sein.
Die Sowjetunion bestritt jedoch jegliche Involvierung in die Ermordung Kennedys und stempelte Oswald als fanatischen Irren ab. Sie formten gleichfalls die These, dass ultrarechte Gruppen in Amerika gezielt das Gerücht um eine Komplizenschaft der Sowjetunion mit Oswald gestreut hätten, um die Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu torpedieren.
FBI wusste vom Anschlag auf Oswald
Schon bald nach der Ermordung Kennedys nahm das FBI Lee Harvey Oswald fest und präsentierte ihn als Verdächtigen der Öffentlichkeit. Er wurde in Polizeigewahrsam genommen und bewacht. Zwei Tage später sollte er einem Richter vorgeführt werden. Am Abend zuvor erhielt das FBI einen anonymen Anruf, indem der Anrufer angab, Mitglied eines Komitees zu sein, das einen Anschlag auf Oswald plane. Das FBI ließ sich daraufhin von den Polizeibeamten, die für Oswald zuständig waren, bestätigen, dass sie ausreichend Schutz für den Verdächtigen hätten.
Dennoch gelang es dem Clubbesitzer Jack Ruby, nur zwei Tage nach dem Attentat Lee Harvey Oswald bei seiner Überführung in das Staatsgefängnis von Dallas zu erschießen. Der Anschlag wurde live von Fernsehkameras festgehalten.
Nicht alle Akten wurden veröffentlicht
1992 beschloss der amerikanische Prozess, die Ermittlungsakten im Fall JFK nach dem Ablauf von einer 25-jährigen Frist der Öffentlichkeit zugängig zu machen. 2017 lief eben diese Frist ab, dennoch hielt der aktuelle Präsident Donald Trump einige der Akten auf Empfehlung der Geheimdienste zurück. Die restlichen Unterlagen sollen hinsichtlich ihrer Brisanz geprüft und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.