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Hans Scholl und seine Schwester Sophie, zentrale Mitglieder der deutschen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, wurden am 18. Februar 1943 von der Gestapo wegen ihres Widerstands gegen das NS-Regime verhaftet.

Die Weiße Rose bestand aus einer Gruppe von Studierenden der Universität München, darunter Hans Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und der Philosoph Kurt Huber. Die Mitglieder lehnten die nationalsozialistische Diktatur aus moralischen, religiösen und humanistischen Gründen ab und setzten sich für eine freie und gerechte Gesellschaft ein. Die Gruppe entstand 1942 aus Diskussionen über Philosophie, Religion und die Verbrechen des Regimes. Insbesondere Hans Scholl und Alexander Schmorell entwickelten die Idee des schriftlichen Widerstands durch Flugblätter.

Zwischen Juni und Juli 1942 verfassten Scholl und Schmorell die ersten vier Flugblätter der Weißen Rose, die sich an eine gebildete Leserschaft richteten und zum Widerstand gegen Hitler aufriefen. Sie prangerten die Verbrechen der Nationalsozialisten, insbesondere die Massenmorde an Juden und Polen, an und stützten sich dabei auf Zitate großer Denker wie Aristoteles, Goethe und Schiller.

Die Risiken eines solchen Widerstands waren enorm. Die nationalsozialistische Diktatur duldete keine abweichenden Meinungen, und schon kleinste Zeichen der Opposition konnten zur Verhaftung durch die Gestapo führen. Dennoch entschlossen sich die Mitglieder der Weißen Rose, ihre Überzeugungen über ihre persönliche Sicherheit zu stellen. Sophie Scholl, eine Biologie- und Philosophiestudentin, wurde im Sommer 1942 in die Aktivitäten der Gruppe eingeweiht und war maßgeblich an der Verbreitung der Flugblätter beteiligt.

 


Im Januar 1943 verfasste Professor Kurt Huber das fünfte Flugblatt, das sich besonders gegen die nationalsozialistische Diktatur und den „Krieg des Vernichtungssystems“ richtete. Das letzte Flugblatt entstand nach der Wende an der Ostfront, als die deutsche Niederlage in Stalingrad offenkundig wurde. Am 18. Februar 1943 deponierten Hans und Sophie Scholl Exemplare dieses Flugblatts im Lichthof der Universität München.

Der Hausmeister, ein überzeugter Nationalsozialist, beobachtete die Geschwister dabei und meldete sie der Gestapo. Die beiden wurden umgehend verhaftet.

Am 22. Februar 1943 standen Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst vor dem Volksgerichtshof in München unter dem berüchtigten NS-Richter Roland Freisler. Das Verfahren war eine Farce, und das Todesurteil stand von Beginn an fest. Noch am selben Tag wurden die drei Widerstandskämpfer durch das Fallbeil hingerichtet. Hans Scholl rief kurz vor seinem Tod: „Es lebe die Freiheit!“

Die Weiße Rose zählt heute zu den bedeutendsten Widerstandsgruppen gegen das NS-Regime. Ihre Flugblätter wurden später von den Alliierten massenhaft vervielfältigt und über Deutschland abgeworfen, sodass ihre Botschaft auch über ihren Tod hinaus weiterlebte.
 

Foto Hans Scholl (c) Wikimedia / CC BY-SA 3.0

 

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