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Geboren am 29. Mai 1917 in Brookline, Massachusetts, war John Fitzgerald Kennedy, privat als Jack bekannt, das zweite von neun Kindern der einflussreichen Familien von Joseph und Rose Kennedy. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen, darunter die erst posthume Diagnose der seltenen Addison-Krankheit, genoss Jack eine privilegierte Jugend.

Die Addison-Krankheit ist eine seltene Erkrankung, bei der die Nebennieren nicht genug Hormone wie Cortisol und Aldosteron herstellen. Symptome sind unter anderem Müdigkeit, Gewichtsverlust, niedriger Blutdruck und Hautverfärbungen.

In der Politik gewann Jack 1946 einen Sitz im Kongress und wurde später Senator. 1960 kandidierte er erfolgreich für die Präsidentschaft. Kennedys Charme, Jugend und überzeugende Auftritte in den ersten TV-Debatten halfen ihm, knapp gegen Richard Nixon zu gewinnen.

Kennedys Amtszeit beinhaltete Herausforderungen wie die Invasion in der Schweinebucht, den Bau der Berliner Mauer und die Kubakrise. Innenpolitisch startete er das Peace Corps und unterstützte die Bürgerrechtsbewegung.

Die Invasion in der Schweinebucht im Jahr 1961 bildete einen erfolglosen Versuch einer bewaffneten Invasion in Kuba durch Exil-Kubaner. Die Mission wurde von den Vereinigten Staaten unterstützt, um die kubanische Regierung unter Fidel Castro zu stürzen.

 

Die Vision des Vaters

Joseph Kennedy, ein erfolgreicher Geschäftsmann und früher Unterstützer von Franklin D. Roosevelt, wurde 1934 Vorsitzender der „Securities and Exchange Commission“ und später Botschafter in Großbritannien. Jack begleitete ihn auf Reisen durch Europa. Seine Abschlussarbeit über Großbritanniens Kriegsvorbereitung wurde als Buch mit dem Titel "Why England Slept" veröffentlicht. Bei dem Werk hatte sein früherer Mitarbeiter Theodore Sorenson einen bedeutenden Beitrag geleistet.

Jack diente im Zweiten Weltkrieg in der US Navy und überlebte, als das PT-Boot, das er befehligte, von einem japanischen Zerstörer getroffen wurde. Der Verlust seines Sohns Joe Jr., der während eines Kriegseinsatzes ums Leben kam, verstärkte Joseph Kennedys Überzeugung, dass Jack der erste katholische Präsident der USA werden sollte.

 

 

Der politische Aufstieg

Kennedys politischer Aufstieg war von persönlichen und öffentlichen Höhen und Tiefen geprägt. Als junger Mann, der das Familienvermögen und politische Einfluss nutzte, um Karriere zu machen, wurde er von einigen als zu jung und unerfahren betrachtet. Sein Dienst im Zweiten Weltkrieg, insbesondere das Heldentum auf PT-109, verlieh ihm jedoch Glaubwürdigkeit und Anerkennung.

Wussten Sie? Kennedys Senatskarriere begann holprig, als er sich weigerte, seinen Freund Senator Joseph McCarthy zu verurteilen. Kennedy verpasste die Abstimmung gegen McCarthy nach einer Rückenoperation.

Die turbulenten Jahre seiner Präsidentschaft sahen ihn in wichtigen internationalen Konfrontationen mit sowjetischen Führern wie Chruschtschow. Die Kubakrise, die das Potenzial für einen Atomkrieg barg, war eine der kritischsten Phasen seiner Amtszeit. Dennoch erzielte er auch diplomatische Erfolge, wie das Atomteststoppabkommen mit der Sowjetunion.

Innenpolitisch verfolgte Kennedy die Vision eines neuen „Amerikanischen Jahrhunderts“. Er startete das Peace Corps, rief zu einer bemannten Mondmission auf und setzte sich für Bürgerrechte ein, wenn auch zögerlich. Seine Ermahnung "Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann; fragt, was ihr für euer Land tun könnt" prägte die Amerikanische Psyche.

 


Jackie an seiner Seite

Seine Ehe mit Jacqueline Bouvier, kurz Jackie, geschlossen am 12. September 1953, spielte eine entscheidende Rolle in JFKs Imageaufbau. Ihr Sinn für Mode und Kultur verlieh dem Weißen Haus eine Aura von Glamour und Stil. Die Geburt ihrer Kinder, Caroline und John Jr., trugen zur "Camelot"-Ära im Weißen Haus bei.

Camelot-Ära: In einem Interview sagte JFKs Frau Jackie, dass ihr Mann die Texte aus "Camelot" liebte. Mit diesem Vergleich versuchte Jackie, die Ära der Präsidentschaft ihres Mannes als eine Zeit der Schönheit, Jugend und idealistischen Hoffnungen darzustellen.

Privat gab es jedoch auch Schattenseiten. Kennedys zahlreiche eheliche Untreue und Verbindungen zur organisierten Kriminalität trübten das Bild der "perfekten" Familie. Außerdem sorgten JFKs ständige gesundheitlichen Probleme sowie die mehreren Fehlgeburten von Jackie für emotionale Spannungen. Nicht zuletzt sah die ganze Nation die beiden als das „ideale Paar“, was großen gesellschaftlichen Druck erzeugte. Trotzdem wurden die Brüche in ihrer Ehe, einschließlich seiner Affären, erst nach seinem Tod öffentlich bekannt.

 

Das Attentat

Das Attentat auf JFK in Dallas am 22. November 1963, während einer Motorradparade durch die Innenstadt, schockierte die Welt. Lee Harvey Oswald wurde als mutmaßlicher Einzeltäter festgenommen, doch Verschwörungstheorien halten sich bis heute hartnäckig. Die Tragödie hinterließ eine dauerhafte Narbe in der Geschichte der Vereinigten Staaten und trug zur Mythologisierung von John F. Kennedy bei.

In den Jahren nach seinem Tod wurden Kennedy und seine Präsidentschaft zu einem Symbol für die Hoffnungen und Träume einer Ära, die abrupt endete. Die historische Bedeutung von John F. Kennedy spiegelt sich in der anhaltenden Faszination für seine Persönlichkeit, seine Familie und seine politische Agenda wider.

 

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