Interview mit Giorgio A. Tsoukalos

Der Schweizer Giorgio A. Tsoukalos ist seit Jahren das Gesicht von "Ancient Aliens – Unerklärliche Phänomene". Wir haben ihn zum Interview getroffen, um über seine Faszination für extraterrestrisches Leben, seinen Werdegang und seine Sicht auf das Weltall zu sprechen.

 

Gibt es Aliens und UFOs? Was ist da draußen im Weltall?

Ich bin natürlich der Meinung, dass es UFOs und Aliens gibt. Was da draußen im Weltall ist, ist eine der ältesten Fragen der Menschheit. Ich denke, dass Planeten wie die Erde nicht so selten sind wie wir vielleicht annehmen. 1996 wurde von Wissenschaftlern der erste Exoplanet entdeckt, also ein Planet ähnlich der Erde. Die Frage ist, ob es da draußen auch Leben gibt. Die Antwort darauf ist: Ja! Nach der Drake-Gleichung soll es allein in unserer Galaxie mindestens 1.000 Zivilisationen geben. Und es gibt Milliarden von Galaxien, multipliziert mal 1.000 sind das schier unendlich viele. In den 1960er- und 1970er-Jahren haben sich viele Forscher mit der Frage beschäftigt, was da draußen ist. Da gab es nur wenige, die gesagt hätten, ja, es gibt Leben da draußen. Heutzutage würden Astrophysiker antworten, dass es außerirdisches Leben geben muss. Die Frage, die sich aber noch immer niemand gestellt hat: Wenn diese Zivilisation 5.000 oder auch 20.000 Jahre älter als unsere ist, wäre es möglich, dass sie bereits andere Planeten besucht haben? Vor dieser Frage haben Forscher Angst. Unsere Gesellschaft nimmt an, sie wäre die einzige, die größte, die beste. Wenn wir auch nur in die nähere Umgebung der Erde blicken, sehen wir, nein, wir sind es nicht.

 

Woher kommt Ihre Faszination für Aliens und UFOs?

Die Faszination kommt aus meiner frühen Kindheit. Meine Großmutter hat mir neben „Hänsel und Gretel“ auch Mystery-Bücher wie „Erinnerungen an die Zukunft“ von Erich von Däniken vorgelesen. Mit 14 Jahren habe ich alle Bücher von Erich von Däniken verschlungen und ich bin zu seinen Auftritten gegangen. Der Rest ist Geschichte. Er wurde mein Mentor, mit der Zeit ein sehr guter Freund. Außerdem war ich ein großer Fan von „Captain Future“. Die zentrale Handlung der Sendung war, dass das größte Geheimnis der Menschheit das sei, dass unsere DNA vor langer Zeit künstlich verändert wurde – durch Außerirdische. Das war meine erste Berührung mit der Prä-Astronautik. Also meine Faszination für Aliens und UFOs haben Captain Future, Indiana Jones und meine Großmutter ausgelöst.

 

Sie haben früher als Veranstalter von Body-Building-Wettbewerben gearbeitet und sind jetzt eines der Gesichter von „Ancient Aliens“. Wie führte das eine zum anderen?

Von 1994 bis 2004 war ich in der Welt des Body-Buildings tätig und zuständig für Wettbewerbe wie dem „Arnold Schwarzenegger Classic“. Als der amerikanische Herausgeber des Magazins „Legendary Times“, der englischen Ausgabe der deutschen Publikation „Sagenhafte Zeiten“, aufhörte, habe ich im September 1998 übernommen. Als sich dann auch noch mein Chef in der Body-Building-Welt umorientiere, musste ich mir überlegen, ob ich mich auf meine Leidenschaft für Aliens spezialisieren will. Body-Building war für mich zu der Zeit schon lange nur noch ein Weg, Geld zu verdienen, um das „Legendary Times Magazine“ finanzieren zu können.

Mein Weg hat also immer einen Sinn verfolgt. Ich wollte, dass Prä-Astronautik die breite Masse erreicht. „Ancient Aliens“ hat das geschafft, weltweit.

 

Was ist Ihre Nachricht an all jene, die sagen, dass es kein extraterrestrisches Leben gibt?

Früher habe ich mit solchen Menschen diskutiert. Solche Leute kommen zu mir und sagen, wie kann es sein, dass es nach so vielen Folgen von „Ancient Aliens“ immer noch keinen stichhaltigen Beweis für extraterrestrisches Leben gibt? Sie wollen nicht verstehen, dass die ganze Sendung der Beweis dafür ist. Sie verstehen die Beweise nicht, die in der Show dargelegt werden bzw. ist es ihnen nicht Beweis genug. Daran kann ich nichts ändern. Auch wenn ein echter Alien vor diesen Skeptikern stehen würde, würden sie annehmen, es wäre nur ein Mensch in einem Kostüm.

Am Ende ist es ganz einfach: An irgendeinem Punkt in der Geschichte hatten wir Lehrer. Vielleicht sind sie auch heute noch hier. Sie beobachten uns.

 

Findet man sogar in Deutschland einen Beweis für extraterrestrisches Leben?

In Deutschland gab es vor etwa 450 Jahren eine sehr bekannte UFO-Sichtung. Am 14. April 1561 erschienen über dem Himmel Nürnbergs seltsame kugel- und kreuzförmige Objekte. Dazu gab es damals sogar ein Flugblatt, denn es hatten Tausende von Menschen gesehen.

Eine ähnliche Sichtung gab es in Basel in der Schweiz im Jahr 1566, nur fünf Jahre später. Die Skeptiker sagen immer sofort, es handelte sich sicherlich nur um natürliche Phänomene – ein Komet oder ähnliches. Für mich sind solche Äußerungen eine Beleidigung unserer Vorfahren und für das, was sie berichteten. Wenn ein Flugblatt von einem Kampf am Himmel berichtet, wieso behaupten die Menschen heute, es wären nur Sternschnuppen gewesen?

Bei „Ancient Aliens“ werden Berichte behandelt, die noch viel weiter als nur 450 Jahre zurückliegen. Doch wenn Archäologen Berichte von vor 450 Jahren noch als reine Hirngespinste ansehen, dann sind wir für richtig alte Dokumentationen noch lange nicht bereit. Dieses abtun der Dinge als, „ach, unsere Vorfahren wollten sich damit nur natürliche Phänomene erklären“, ist dumm. Unsere Ahnen lebten in der Natur, mit der Natur. Sie kannten definitiv den Unterschied zwischen seltsamen Objekten am Himmel und einem Meteoritenschauer. Die Skeptiker meinen, unsere Vorfahren konnten nicht zwischen Realität und Fantasie unterscheiden. Eine Beleidigung. Viele historische Berichte und mündliche Überlieferungen erzählen von Himmelskreaturen, die den Menschen damals als Lehrer zur Seite standen und ihnen Wissen vermittelten. Heutzutage wird alles kontrovers diskutiert, auch die offensichtlichsten Dinge. Seit wann ist es falsch, sich belehren zu lassen? Demnach können wir ja alle Schulen und Universitäten schließen. Sehen wir mal, wie es dann mit uns weitergeht.

 

Warum sollten Aliens daran interessiert sein, zur Erde zu reisen und die Menschen zu lehren?

Es ist ein Austausch von Informationen, die Weitergabe von Wissen. Gehen wir mal rein hypothetisch davon aus, dass wir irgendwann in der Zukunft auf einen anderen Planeten reisen, auf dem intelligentes Leben existiert. Doch die Zivilisation dort ist noch sehr primitiv. Sie weiß womöglich noch nicht, wie man Feuer macht, Obst und Gemüse anbaut, Häuser errichtet. Würden wir sie nur für dümmliche Gestalten halten oder ihnen diese Dinge beibringen? Sollte es zu solchen Reisen und Kontakten kommen, wären wir sicher nicht die Ersten, die sich diese Fragen stellen müssen. Skeptiker sagen dann immer von oben herab: „Giorgio, woher sollen diese Aliens denn wiederum ihr Wissen haben? Von anderen Aliens?“. Ja, genau so ist es. Das kann man zeitlich zurückspinnen bis zum Anbeginn der Zeit, zur Schöpfung, zur Geburtsstunde des Universums – sollte es denn je einen Anfang gegeben haben. Ich bin auch kein Befürworter der Urknalltheorie. Denn wenn es diesen Urknall gegeben haben soll und es davor nichts gab, wer soll den Urknall ausgelöst haben? Es kann nichts aus dem Nichts entstehen.

Und von einem kann man auch ausgehen: Wenn eine Zivilisation es geschafft hat, auf andere Planeten zu reisen, haben sie auf ihrem Heimatplaneten schon lange herausgefunden, wie man friedlich miteinander lebt. Das wird bei uns noch Zeit beanspruchen.

 

Sie glauben, dass unsere DNA menschlicher und extraterrestrischer Natur ist. Wie soll das funktionieren?

Die Prä-Astronautik geht davon aus, dass Aliens unsere DNA künstlich manipuliert haben. Es sind wissenschaftlich belegte Fakten, dass wir verschiedene Vorfahren noch vor dem Homo sapiens hatten, und, dass es zu einer Weiterentwicklung während des Homo sapiens gab. Diese Weiterentwicklung fand vor etwa 50.000 Jahren statt, als der Homo sapiens sich zum Homo sapiens sapiens entwickelte. Das Gen X1 tauchte plötzlich aus dem Nichts auf. Ich habe nie behauptet, wir hätten Alien-DNA in uns, sondern, dass Aliens unsere DNA manipuliert haben. Sie haben uns etwas gegeben, dass uns intelligent machte, uns optimierte. Außerdem sind wir doch eigentlich nur Tiere. All die anderen Tiere haben aber keine Sprache wie wir entwickelt. Es gibt wissenschaftliche Beweise dafür, dass unsere Stimmbänder ebenfalls vor 50.000 Jahren verändert wurden. Nach Darwin benötigt das aber eigentlich unendlich viel Zeit, in der Evolution sind 50.000 Jahre so gut wie nichts.

 

Wie hat sich der Glaube an die Existenz von Aliens im Laufe der Jahre entwickelt? Sind wir hier weiter als noch vor 100 Jahren?

Bücher, die sich mit der Frage beschäftigen, ob es im Weltall weiteres Leben gibt, sind schon Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlicht worden. Auch die Gründungsväter der USA, die meisten davon Atheisten, beschäftigten sich mit der Frage. Heute, mit Büchern und dem Fernsehen, findet man schneller Zugang zu der Frage. Selbst vor 20 Jahren war die Welt noch eine andere. Als ich mit dem „Legendary Times Magazine“ vor 22 Jahren anfing, hatte ich nach einem Jahr vielleicht 100 Abonnenten. Doch es gab in der breiten Masse bereits Interesse an der Thematik. Dank „Ancient Aliens“ verbreiteten sich die Theorien dann schneller.

 

Sehen wir mal in die Zukunft: Wie stehen wir in 20 Jahren zu der Thematik?

Wir leben in interessanten Zeiten. Im April 2020 hat das US-Militär gleich zwei Berichte veröffentlicht: Seit Jahren untersuchen sie UFOs und sie wissen nicht, woher sie kommen. Natürlich heißt das nicht, dass UFOs unbedingt extraterrestrischen Ursprungs sein müssen. Mit dieser Aussage haben die Amerikaner also entweder zugegeben, dass eine andere Nation bessere Flugobjekte besitzt als sie selbst, oder, dass es extraterrestrische Flugobjekte gibt. Doch allein das Eingeständnis, sie wüssten nicht woher sie kommen, sagt schon viel aus. Wären sie von China oder Russland, müssten die Amerikaner doch darüber trotzdem im Bilde sein. Und vor wenigen Tagen hat Eric W. Davis, ein Astrophysiker, der für das Pentagon arbeitete, ein Kommentar abgegeben. Er meinte, dass in vielen Briefings des Pentagons davon die Rede war, dass diese Flugobjekte nicht von diesem Planeten stammen können. Weshalb nur wenige Medien diese Nachricht aufgegriffen haben, verstehe ich nicht. Diese Dinge rücken nur langsam ans Tageslicht und niemanden stört das. Aber scheinbar ist der Gedanke, wir sind in dem Universum nicht allein, beim Militär angekommen. Vielleicht wird uns ja schon in einem Jahr offenbart, dass wir nicht allein sind. Ich würde ja hoffen, dass sich die Aliens endlich zeigen. Dann könnte ich endlich Urlaub machen.

Ich bin ein Beobachter und wenn ich so etwas wie die Menschheit als mein Projekt betrachte, würde ich sehen wollen, wie es bei ihnen läuft. Ich würde hierbleiben. Klar waren die Aliens vor langer Zeit in einer größeren Anzahl hier, doch vielleicht gibt es jetzt auch nur noch eine Maschine von ihnen, die uns beobachtet. Vielleicht in unserem Sonnensystem, in einem der Lagrange-Punkte, einem Punkt ohne Gravitation. Das wäre der perfekte Ort, um uns zu beobachten.

Es gibt so viele Theorien. All diese mit der Aussage, „ach komm, du bist doch verrückt“, nichtig zu machen, das ist doch verrückt. Die nächsten 20 Jahre werden also spannend werden.

 

Wenn Sie die Chance hättest, einen echten Alien zu treffen, was wäre die erste Frage, die Sie ihm stellen würden?

Wie hat es für Euch begonnen? Wer hat Euch geholfen? Wie hat auf Eurem Planeten alles angefangen?

 
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