Rückblick

In der siebten Staffel von „Oak Island – Fluch und Legende“ geben die Brüder Rick und Marty Lagina alles, um die möglichen Reichtümer, die tief unter der Insel Nova Scotia vergraben sind, endlich ans Licht zu holen.

Die Laginas treten in die Fußstapfen anderer Schatzsucher – einschließlich ihres Mentors kürzlich verstorbenen Mentors Dan Blankenship, der von der Legende um den Schatz auf die Insel gezogen wurde. Der Mythos stammt aus dem späten 18. Jahrhundert, als die Einheimischen an der Stelle, an der vor langer Zeit unbekannte Reisende Reichtümer vergruben, erstmals nach dem „Money Pit“ gruben.

 

Was bisher geschah

Die Frage aller Fragen: Wo liegt der Money Pit? Viele konzentrierten sich bei ihrer Suche auf Smith’s Cove, einer Bucht, die über geheime Fluttunnel mit der Geldgrube verbunden sein soll.

Die sechste Staffel beginnt mit dem Bau eines Damms in der Smith’s Cove, um durchgehend Grabearbeiten durchführen zu können, ohne von den Gezeiten abhängig zu sein. Das Team stößt auf eine hölzerne U-förmige Konstruktion, die möglicherweise auf einen früheren Dammbau schließen lässt.

An anderer Stelle auf der Insel entdeckt die Crew eine Brosche mit Juwelen, ähnlich eines roten Rhodolith-Edelsteins, den sie in der fünften Staffel gefunden hatten. Dieser neue Fund wird von einem Goldschmiedemeister analysiert, der enthüllt, dass es sich bei dem „Juwel“ tatsächlich um farbiges Glas handelt, das über 500 Jahre alt sein könnte. Die Brosche und der Rhodolith-Edelstein befeuern die Theorie, dass der Schatz von Oak Island Marie Antoinettes Juwelen sein könnte. Dem Ansatz nach schmuggelte eine von Marie Antoinettes Bediensteten den Schatz während der Französischen Revolution nach Nova Scotia.

Eine weitere Entdeckung stellt eine Armbrust dar, die auf die Anwesenheit von Turkopolen schließen lässt – berittene Bogenschützen, die an der Seite von Tempelrittern kämpften. Diese Entdeckung wirft erneut die Frage auf, ob der Schatz von Oak Island von Templern vergraben wurde, die vor der brutalen Unterdrückung des Ordens in Europa geflohen waren.

Ein Befürworter der Templertheorie war die Forscherin Zena Halpern, die im Alter von 88 Jahren verstarb. Bei einem Besuch in Zenas Haus wird Rick Lagina Forschungsmaterial übergeben, das sie im Laufe der Jahre zusammengestellt hat – einschließlich des sagenumwobenen „Cremona-Dokuments“. Dabei handelt es sich um eine Sammlung mittelalterlicher Tagebucheinträge, die sich auf einen Templer namens Ralph de Sudeley beziehen, der der Legende nach im 12. Jahrhundert den Atlantik in Richtung Nordamerika überquerte und möglicherweise unbezahlbare Artefakte mit nach Oak Island brachte.

Die Analyse der Turkopolen-Armbrust durch einen Antiquitätenexperten zeigt, dass es sich tatsächlich um die Spitze eines Pilums, eines Wurfspießes, handelt, der von Soldaten im antiken Rom verwendet wurde. Das könnte darauf schließen lassen, dass der Schatz einen römischen Ursprung hat.

Die Templer-Theorie hat jedoch weiterhin Vorrang. Das Oak Island-Team wird der Forscherin Gretchen Cornwall vorgestellt, die glaubt, dass ein lokales Wahrzeichen namens „Nolans Kreuz“ mit der Präsenz der Templer auf der Insel einhergeht. Nolans Kreuz ist eine Granitblock-Formation, die in Form eines Kreuzes angeordnet ist. Die Theorie besagt, dass die Steine als Schlüssel dafür dienen, wo sich der Schatz im Money Pit befindet. Doch da der Standort des Money Pit nicht bekannt ist, kann dieser Ansatz erst später geprüft werden.

Einer der wichtigsten Funde der sechsten Staffel betrifft den 90-Fuß-Stein. Der Stein, in den Hieroglyphen eingeritzt wurden, wurde 1804 aus dem Money Pit geholt und später nach Halifax gebracht, wo er 1919 verloren ging. Bei einer erneuten Suche findet das Team ein Objekt, das möglicherweise nur ein Relikt dessen ist. Es fehlt die Inschrift und es scheinen nur die Buchstaben L und N eingeschnitzt zu sein. Laut eines Artikels aus dem Jahr 1909 wurde der 90-Fuß-Stein nach dem Ausgraben aus dem Money Pit als Werkzeug in einer Buchbinderwerkstatt verwendet, was bedeutet, dass die Inschrift möglicherweise abgenutzt ist. Aber was ist mit den L- und N-Schnitzereien? Wurden sie in den letzten Jahrzehnten in den Stein gemeißelt, nachdem die ursprüngliche Inschrift verschwunden war? Oder gab es überhaupt keine solche Inschrift?

Eine weitere Theorie geht von Astrophysiker Travis Taylor aus, der glaubt, dass Freimaurer den Schatz auf Oak Island vergraben haben. Dieser Ansatz beruht auf einer Illustration der Freimauerer, die eine Sternenkarte zeigt. Er glaubt, dass die Punkte auf dieser freimaurerischen Sternenkarte den Sehenswürdigkeiten auf der Insel entsprechen, und dies ein weiterer Hinweis für die „Fellowship of the Dig“ sei.

Dann kommt es zu der Entdeckung eines Steins in der Nähe des Money Pit, der alte Schnitzereien zu zeigen scheint. Eine spekulative Verbindung mit dem „Yarmouth Runic Stone“ wird hergestellt, einer Platte, die im Yarmouth County Museum ausgestellt ist und mit Zeichen versehen ist, die manche für Wikinger-Runen halten. Erwähnt wird Leif Erikson, der Wikingerforscher, der Nordamerika lange vor Columbus erkundet hat. Während Expertenanalysen beweisen, dass die Markierungen auf dem neu entdeckten Stein keine Runen sind, ist die Idee, dass Wikinger auf Oak Island waren, dennoch verlockend.

Viele andere Theorien über den Schatz werden vorgestellt. Eine davon bringt der Historiker James McQuiston näher. Sie betrifft die „Knights Baronets of Nova Scotia“, einen Ritterorden, der von König James I. gegründet wurde. Die Mitgliedschaft in dem Orden war käuflich, um mit den Einnahmen eine schottische Kolonie zu finanzieren: „New Scotland“ oder Nova Scotia. Laut McQuiston haben Mitglieder dieses schottischen Ordens möglicherweise den Schatz von Oak Island vergraben.

Eine konkurrierende Theorie besagt, dass der sagenumwobene Schatz mit der Expedition von Duc D'Anville verbunden ist – ein zum Scheitern verurteilter Versuch der Franzosen im Jahr 1746, das Festland Novia Scotia von den Briten zurückzuerobern. Laut einem Schiffslogbuch, das in historischen Archiven in Halifax gefunden wurde, haben französische Seeleute, die Teil der Expedition waren, einen Schatz auf einer lokalen Insel begraben – vielleicht auf Oak Island? Ein Befürworter dieses Ansatzes ist Forscher Cort Lindahl, der sogar so weit geht und meint, Thomas Jefferson und Benjamin Franklin wurden von dem „französischen Schatz“ auf der Insel in Kenntnis gesetzt. Daraufhin sollen sie Patrioten entsandt haben, um die verborgenen Reichtümer im Namen der amerikanischen Revolution zu finden. Lindahl verweist auf den Evans Stone, ein Wahrzeichen von Oak Island, das das Bild einer Kiefer zu tragen scheint, und erinnert an die von Bäumen gesäumte Schlachtflagge „Appeal to Heaven“ (Appell an den Himmel), die während der Revolution verbreitet war.

Es gibt also auch in Staffel 7 von „Oak Island – Fluch und Legende“ noch viel zu entdecken und viele Theorien zu untersuchen. Die „Fellowship oft he Dig“ beschließt, weiter nach dem einstigen Money Pit zu suchen und mit sehr viel Glück vielleicht – aber nur vielleicht – diesen Schatz nach all den Jahren tatsächlich zu finden.