"FLIR1", "Gimbal" & "GoFast"
Vor Kurzem bestätigte die U.S. Navy die Echtheit dreier Videos, die von F-18 Kampfflugzeugen aufgenommen wurden und möglicherweise unbekannte Flugobjekte zeigen.
Bereits im Dezember 2017 veröffentlichte die New York Times zwei der Videos zusammen mit den News, das Pentagon unterhalte ein geheimes Projekt mit dem Namen „Advanced Aerospace Threat Identification Program (AATIP)“ um die Sichtungen von UFOs / UAPs zu untersuchen.
Zudem wurden die drei Videos auf der Webseite von „To the Stars Academy of Arts and Sciences“ veröffentlicht, einer Organisation, die vom ehemaligen „Blink-182“-Sänger und Gitarrist Tom DeLonge gegründet wurde.
Bei den drei Clips, genannt „FLIR1“, „Gimbal“ und „GoFast“, die 2004 sowie 2015 aufgenommen wurden, soll es sich laut Joseph Gradisher, einem Sprecher der U.S. Navy, nur um einige wenige der untersuchten Beobachtungen handeln.
„Die drei Aufnahmen sind nur ein Teil der Vorfälle, die in unseren Manövergebieten vorgefallen sind und die wir unbekannte Phänomene in der Luft nennen“, so Gradisher ohne darauf einzugehen, um wie viele Beobachtungen es sich insgesamt handelt.
Auch wenn die U.S. Navy die genannten Phänomene aktuell nicht identifizieren kann, bedeutet das nicht, dass es sich um außerirdische Fluggeräte handelt. In erster Linie sieht die U.S. Navy in den Vorfällen ein unerlaubtes Eindringen in den Luftraum der USA, was eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellt. Aus diesem Grund werden alle Navy-Piloten dazu angehalten, unbekannte Sichtungen zu melden um diese weiter zu untersuchen.
Die Bestätigung der Videos erfolgte während der Produktion der HISTORY-Serie „Unidentified – Die wahren X-Akten“, die sich mit militärischen Sichtungen von UFOs / UAPs beschäftigt und in der Piloten zu Wort kommen, die solche Sichtungen erlebt haben.
Nick Pope, der von 1991 bis 1994 für das britische Verteidigungsministerium mit der Analyse von UFO / UAP-Sichtungen beschäftigt war, sieht vier mögliche Erklärungen für die Aufnahmen: Fehler in der Computertechnik der Flugzeuge, ein US-eigenes Flugprojekt von dem die Navy keine Kenntnis hat, ein Flugobjekt eines anderen Landes oder tatsächlich ein unbekanntes Objekt. Aufgrund der Aussagen der U.S. Navy-Verantwortlichen geht Pope aber eher von der letzten Möglichkeit aus.
Sign
Die US-Regierung interessiert sich jedoch nicht erst seit Kurzem für unidentifizierbare Flugobjekte, bereits 1948 existierte offiziell das Projekt „Sign“, wleches sich mit der Thematik von UFO-Sichtungen beschäftigte. Ein Jahr zuvor hatte der Geschäftsmann Kennet Arnold erklärt, er hätte Objekte beobachtet, die aussahen als würden Untertassen über eine Wasseroberfläche springen – der Ursprung des Ausdrucks „Fliegende Untertassen“. Nach weiteren Beobachtungen beschäftige sich auch die U.S. Air Force mit den Sichtungen, insbesondere um im Zuge des Kalten Krieges zu prüfen, ob es sich möglicherweise um Flugzeuge der Sowjetunion handeln könnte.
Grudge
Auf das Projekt „Sign“ folgte 1949 ein Programm mit dem Namen „Grudge“. Der Abschlussbericht von „Grudge“ sah keine Beweise für unidentifizierbare Flugobjekte und dementsprechend auch keine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA. Sichtungen hätten mit Verwechslungen, einer Art Massenhysterie, Geltungsbedürfnis der beobachtenden Personen oder psychischen Krankheiten zu tun.
Project Blue Book
Dennoch begann 1952 die US Air Force mit einer dritten Studie namens „Project Blue Book“, deren Untersuchungen bis 1969 reichten. Zwei Fragen sollten geklärt werden: Stellen UFOs eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar? Können Daten im Zusammenhang mit UFO-Sichtungen wissenschaftlich und stichhaltig analysiert werden?
Während der Zeit der Studie wurden mehr als 12.000 Sichtungen – sowohl militärischer als auch ziviler Natur – bearbeitet, von denen über 700 nicht genauer erklärt werden konnten. Dennoch ging auch „Project Blue Book“ davon aus, dass es sich bei keiner der Sichtungen um Objekte handelte, die wissenschaftlich nicht zu erklären oder gar außerirdischen Ursprungs seien.
Auch die aktuellen Befragungen der U.S. Navy an ihre Soldaten soll primär klären, ob es eine Gefährdung von Piloten oder der militärischen Operationen der U.S. Navy gibt und sicherstellen, dass Manöver durch mögliche Flugobjekte nicht ausspioniert werden.