An diesem Tag im Jahr 845 wurde Paris von den Wikingern geplündert. Ragnar Lodbrok ist einer der bekanntesten Wikingerhelden und eine schwer enträtselbare Mischung aus Realität und Mythos. Auch wenn sein tatsächliches Leben vielleicht nicht den nordischen Mythologien über ihn gerecht wurde. So gibt es zum Beispiel die Geschichte, in der er das Herz der schwedischen Prinzessin Thora gewann, indem er in ihre Heimat fuhr und gegen eine Armee von gefährlichen Schlangen kämpfte; oder dass er beinahe von dem angelsächsischen König Aelle Northumbia hingerichtet wurde, indem er in eine Grube voller Vipern geschmissen wurde. Aber es gab sicherlich einen echten Ragnar Lodbrok, der die Wikinger-Armee befehligte, die Paris im Jahr 845 einnahm.
Ragnar beanspruchte für sich, dass er ein direkter Nachfahre des nordgermanischen Gottes Odin war und er kämpfte ewig um den Thron von Dänemark. Er war ein konstanter Dorn an der Seite des heutigen Englands und Frankreichs. An der Seite seines Heeres überfiel er die Gebiete, die Westfranken genannt wurden. Seine Armee bestand aus 120 Langschiffen und 5.000 wilden Wikingerkämpfern. Mit unglaublicher Schnelligkeit fuhren sie die großen Flüsse auf und ab und schlugen zu, wo immer es gewünscht war. Weil sich seine Truppen so schnell bewegten und ihre Bewegungen schwer vorherzusagen waren, kamen sie nie in Kontakt mit den großen fränkischen Kavallerien, die sie in einem offenen Kampf besiegt hätten.
845 segelten Ragnar und seine Armee von Dänemark aus südwärts über das Meer, dann die Seine hoch nach Frankreich. Sie plünderten Rouen und Carolivenna und griffen am 28. März Paris an. Als die Wikinger die große Stadt besiegt hatten, brach eine Seuche unter den Soldaten in ihren Lagern aus. Als erstes beteten sie zu ihren nordischen Göttern, wurden aber ignoriert. Auf Anraten eines ihrer französischen christlichen Gefangenen führten sie eine christliche Fast durch und schnell klangen alle Symptome ab. Danach nahmen die Wikinger die französische Hauptstadt ein. Sie brannten sie nicht nieder, weil König Karl der Kahle ihnen ein riesiges Lösegeld von 7.000 Silber-Pfund zahlte, wenn sie gingen.
Nachdem er so imposante Siege in Frankreich erreicht hatte, verlor Ragnar Lodbrok sein Leben in England, als er vor der northumbrischen Küste Schiffbruch erlitt und von König Aella gefangen genommen wurde. Die genauen Umstände seines Todes sind unklar, aber eine poetische Version seines Totengesangs wurde zu einer bekannten Legende und ist ein großartiges Stück nordischer Lyrik. Es endet so:
„Die Disen rufen mich nachhause, die Odin nach mir gesandt hat aus den Hallen des Heers der Heerscharen. Freudig werde ich das Bier in dem Hochsitz mit den Asen trinken. Die Tage meines Lebens sind vorbei. Ich lache, während ich sterbe.“