"Der Kampf um die Kultur ist ein Kampf für den Frieden und um die Zukunft der Menschheit, ein Kampf, der uns alle etwas angeht." - Hannes Jaenicke
Zaatari, Jordanien
Die medienwirksame Zerstörung von jahrtausendealtem Menschheitserbe durch den sogenannten "Islamischen Staat" in Syrien und dem Irak hat die Welt erschüttert und den Krieg gegen die Kultur wieder aktuell gemacht.
Doch hierbei geht es nicht nur um die Verwüstung von alten Steinen und Monumenten. Es ist die Vernichtung von Kultur, Geschichte und Identität, der Grundlage des menschlichen Zusammenlebens, der Grundlage unserer Zivilisation.
Hannes Jaenicke nimmt die Zerstörung Jahrtausende alter Kulturstätten durch den Islamischen Staat zum Anlass, sich für "Guardians of Heritage - Hüter der Geschichte" auf eine Reise in das Flüchtlingscamp „Zaatari“ in der Wüste Jordaniens zu begeben.
Flüchtlingscamp Zaatari
Nach offiziellen Angaben leben rund 80.000 Syrer im Flüchtlingscamp Zaatari in Jordanien. Das Camp wurde am 28. Juli 2012 eröffnet und ist eines der größten Flüchtlingscamps der Welt. Es ist keine sechs Kilometer von der syrischen Grenze entfernt.
Die Mehrheit der Flüchtlinge kommt aus dem Regierungsbezirk Daara in Syrien, wo die meisten von Landwirtschaft und Handel lebten. Zaatari hingegen ist eine Wüste mit wenig Wasser. Über die Jahre entwickelte sich das Camp zu einer festen Siedlung. Inzwischen ist Zaatari eine der größten Städte Jordaniens.
Die Hüter
Prof. Dr. Thomas M. Weber
Professor Dr. Thomas M. Weber ist ein deutscher Archäologe aus Mainz, der in Jordanien lebt. Er führte unter anderem Ausgrabungen in Syrien, Jordanien und dem Jemen.
Muaffaq Hazza
Muaffaq Hazza ist Archäologe und Programmkoordinator des Umm el-Jimal Projekts, das Ruinen aus der byzantinischen und römischen Zeit nahe Mafraq untersucht.
Mahmoud Hariri
Mahmoud Hariri, 26 Jahre alt, war Kunstlehrer und Künstler in Syrien, bevor er 2013 nach Zaatari fliehen musste. Er ist mitverantwortlich für das Projekt „Art from Zaatari“.
Hariri: „Ich habe große Hoffnungen, eines Tages zurückzukehren und das Land wiederaufzubauen. Diesen Gedanken verliere ich nie.“
Ahmad Hariri
Ahmad Hariri ist Leiter des Projekts „Art from Zaatari“, das sich dem Ziel verschrieben hat, kulturelle Schätze und Stätten in Modellgröße nachzubauen, das Flüchtlingscamp mit Kunst zu verschönern und die Bewohner von Zaatari dazu ermutigt, sich künstlerisch mit ihrem Erlebten auseinanderzusetzen.